Drizzt: 02: Im Reich der Spinne

Nachdem wir in der ersten Folge „Der dritte Sohn“ mit sehr vielen Informationen überflutet wurden, nichtsdestotrotz aber ein spannendes und unterhaltsames Hörspiel erleben durften, ist die Vorfreude auf Teil 2 „Im Reich der Spinne“ der Hörspielserie DRIZZT enorm.
Und schnell zeigt sich, dass dies auch durchaus begründet ist, denn nun kann man sich voll und ganz auf die Geschichte einlassen, muss kaum noch neue Charaktere vorstellen, das Leben der Drows ist bekannt, ihre Lebensgewohnheiten erscheinen in den Ansätzen vertraut, und auch das Kastensystem, in dem sie leben, ergibt von aussen betrachtet einen gewissen Sinn.

Drizzt hat sich unter der Führung des Waffenmeisters Zaknafein aus dem Hause Do´Urden (welches auch sein leiblicher Vater ist) zu einem der besten Kämpfer entwickelt, die die Welt der Drow jemals gesehen hat. Da er nur ein Mann ist, wird dies natürlich nicht sonderlich gelobt oder ihm gegenüber erwähnt, sondern vielmehr als Geschenk der Spinnengöttin LLoth gesehen.
Auch an der Akademie Sorcere, wo Drows den Umgang mit Magie erlernen, hat sich Drizzt als durchaus kompetenten Schüler erwiesen, doch im Geheimen werden bereits die ersten Mordanschläge auf ihn geplant.
Die Tatsache, dass Drizzt es mit dem Gehorsam gegenüber den Priesterinnen von Lloth sowie seinem Glauben an die Spinnengöttin nicht so genau nimmt, und sich zunehmend gegen sein Schicksal als blutgieriger, hasserfüllter Drow stellt, bereiten ihm unter Seinesgleichen zunehmend Schwierigkeiten, die sich zum Ende von „Im Reich der Spinne“ zuspitzen…

Das, was im ersten Teil schon gut war, wird hier noch besser gemacht. Tobias Meister blüht in seiner Rolle als Drizzt absolut auf und baut auch als Erzähler genau die richtige Stimmung auf, die die einzelnen Szenen benötigen. Dabei muss aber ganz klar gesagt werden, dass er lediglich die Krönung dessen ist, was das gesamte Sprecherfeld ausmacht: hier stimmt einfach alles. Hochmut und Herablassung in den Stimmen der Pristerinnen, Herzenskälte, Unterwerfung und Hass in den Stimmen der männlichen Krieger, alles, was die Drow ausmacht, kann man auch aus den Stimmen auch heraushören.

Die Abmischung von Stimmen, Geräuschen und Hintergrundmusik ist hier deutlich besser gelungen als noch im Piloten, wo die Gespräche teilweise ein wenig im Hintergrund verschwanden.

Alles in allem ist „Im Reich der Spinne“ eine mehr als würdige Fortsetzung, die noch viel gespannter auf den dritten Teil stimmt, als es „Der dritte Sohn“ nicht schon auf diese Folge getan hat. Wer Fantasy-Hörspiele mag, kommt an DRIZZT nicht vorbei!