Abseits der Wege: 3: Wehrlos

Mit ‚Wehrlos’, dem dritten Kapitel von ABSEITS DER WEGE, wären wir nun zum aktuellen Geschehen vorgedrungen. Was die Aufmachung, Produktion, Qualität der Sprecher sowie die extra für die Serie komponierte Musik und die Special Effects betrifft, so hat sich nichts verändert: Volker Sassenberg protzt mit Superlativen und setzt sich alleine schon durch das Gesamtpaket von sämtlichen Mitbewerbern ab, ohne dass man auch nur einen Blick auf die Geschichte geworfen hat, die es, wie schon aus den vorherigen Teilen klar geworden sein dürfte, wirklich in sich hat. Zum allgemeinen Verständnis reißen wir auch hier wieder die bisherigen Ereignisse grob zusammen.
Der junge Gaston Glück steht mitten zwischen den Fronten. Diese sind allerdings zum aktuellen Zeitpunkt der Geschichte noch nicht wirklich klar, denn zu viele unterschiedliche Parteien sind in die Handlung involviert, als dass man sagen könnte, wer zu den „Guten“ und wer zu den „Bösen“ gehört, zumal alles auch eine Frage der Betrachtungsperspektive ist. Gastons Vater Theobald ist einer der Nebelchronisten, den Hütern des Wissens um die Zukunft. Da diese Gruppierung von so ziemlich jeder Seite angegriffen wird und sie selbst versuchen, unerkannt zu bleiben, dürfte klar sein, dass sie definitiv nichts übles im Schilde führen. Die purpurnen Prüfer sind eine Art Inquisitionskommando, die von offizieller Seite her dem König treu ergeben sind, allerdings ist das Machtverhältnis zwischen Kirche und Staat ja auch hier bei uns eher ein Nebeneinander als ein Untereinander.
Neben der Normalität, in der Staat, Kirche und Geheimnisträger gegeneinander agieren, gibt es noch das Welkenwerk, in dem der Verfall regiert. Die Unlichen, Dämonen und Geister aus dem Diesseits, arbeiten mit aller Macht daran, das Welkenwerk in die Welt hereinzulassen, was Ihnen dann auch in ‚Stromabwärts’ gelungen ist. In letzter Sekunde konnten Gaston und seine Freunde fliehen und dabei auch Gastons Vater Theobald retten.
Zu Beginn von ‚Wehrlos’ bittet dieser seinen Sohn um Hilfe und offenbart ihm, dass auch er zu den Nebelchronisten gehört, da dies sein Erbe wäre. Theobald wird in seinem Haus überfallen und schickt Gaston und seine Freunde daher zu einem seiner Verbündeten, der Schmiedin Angrah, die ihm ihren Diener leihen soll. Diese fertigt Gaston aber schroff ab und will nichts mit ihnen zu tun haben. Lediglich ihren Boten, einen Maelion, gibt sie ihnen als Hilfe mit. Direkt nach dem Verlassen ihrer Behausung wird die Gruppe von einem Trupp purpurner Prüfer eingeholt, betäubt und in Gefangenschaft genommen. Als sie aus ihrer Ohnmacht erwachen, finden sie sich in einem dunklen, dreckigen Kerker wieder. Gaston wird nach einiger Zeit zu einer Befragung von dem Prüfer abgeholt, den er ein paar Wochen zuvor vor den Faiyen gerettet hatte. Da er sein Geheimnis wahren will und über die Rettung selbst nichts Genaueres weiß, wird er unter Drogen gesetzt, die ihm die Wahrheit entlocken sollen. Später wird er wieder in die Zelle gesteckt, kann sich allerdings nicht mehr an diesen Teil der Befragung erinnern.

Hilfe erscheint von unerwarteter Seite: Myrell erscheint im Kerker und befreit die Jungen. Sie führt sie durch versteckte Wege durch die Dunkelheit, bis sie in einem Raum ankommen, in dem die Anwärter zu wahren Prüfern werden. Sie werden Zeuge einer dieser Weihen, bei der der Anwärter in mehrere, mit unterschiedlichen Flüssigkeiten gefüllte Bottiche springen muss, bis er, mit völlig purpurner Haut überzogen und mit dem für die Prüfer typischen ovalen, lippenlosen Mund und den nicht mehr blinzelnden Augen, aus dem letzten Bottich entsteigt. Gaston verrät ihr Versteck, weil er den ebenfalls dort in einem Käfig sitzenden Maelinon befreien will, was ihm letztendlich auch gelingt.
Die Flucht durch die versteckten Gänge geht weiter und endet vor einer Geheimtür, die in den Thronsaal führt, wo sie auf den König treffen, der völlig apathisch auf seinem Thron sitzt. Myrell verharrt dort einen Augenblick, bevor sie die kleine Gruppe weiter zu den Stallungen führt, wo bereits eine Kutsche auf sie wartet, in der auch Kostüme für sie bereitliegen. Unterwegs treffen sie noch auf Bedienstete des Königs, die ihnen aber eher unterwürfig begegnen. Als sie am Schlosstor auf eine geschlossene Zugbrücke treffen und von den Wächtern angesprochen werden, erklärt sich auch, warum: Myrell ist die Tochter des Königs. Sie befiehlt den Wachen, das Tor zu öffnen, und somit können sie entkommen. Myrell zeigt Gaston eine lebende Karte, die ihnen offenbart, wie das Land war, und wie es sich durch den Einfluss von Welkenwerk verändert. Mit Hilfe der Karte wollen sie in das welke Land eindringen und die Welt retten. Von ihrem Versteck aus können sie einen Blick auf einen See werfen, der über eine große Fläche brennt. Dahinter steckt wieder einmal das Welkenwerk, das sich unaufhaltsam seinen Weg ins Land bahnt… Mit diesem bedrohlichen, zur Verzweiflung treibenden Bild endet die aktuelle Folge von ABSEITS DER WEGE.

Jetzt, da die Fronten mehr oder weniger geklärt sind und auch die einzelnen Personen ihre Rolle in der Handlung der Geschichte offenbart haben, wird wohl im weiteren Verlauf die Handlung weiter vorangetrieben werden, die Mission, das Land zu retten, ist zwar klar definiert, aber wie dies geschehen soll, liegt noch völlig im Nebel. Ebenfalls dürfen wir uns darauf freuen, wie es die kleine Gruppe schaffen will, im Welkenwerk zu überleben und wie dort die Umwelt auf sie reagieren wird.