Point Whitmark: 22 – Die blutenden Schlüssel

„Willkommen auf Splitted.de, dem Onlinemagazin das heißt wie seine URL!“ Nicht ganz… „Willkommen auf Point Whitmark, dem Sender der heißt wie die Stadt!“ Jetzt haben wirs!
In dem kleinen, verschlafenen Hafenstädtchen Point Whitmark in New Hampshire betreiben die drei Jungen Tom Cole, Derek Ashby und Jay Lawrence in ihrer Freizeit den gleichnamigen Radiosender Point Whitmark. Eine freundliche Mäzenin hat ihnen hierfür den örtlichen alten Leuchtturm als Redaktionsbüro und Sendemastanlage zur Verfügung gestellt. Bei ihren Recherchen für die Sendungen geraten sie immer wieder in spannende, teilweise mysteriöse Geschichten, die es zu ermitteln gilt. Die Serie baut inhaltlich zwar nicht aufeinander auf und kann daher auch in verdrehter Reihenfolge gehört werden, um die einzelnen Charaktere aber besser zu verstehen und den einen oder anderen running gag mitzubekommen, empfiehlt es sich, die Sachen der Reihe nach zu verfolgen.

Ebenso wie in Folge 21 ist der Schauplatz des Geschehens auch in ‚Die blutenden Schlüssel’ nicht das kleine Heimatkaff der drei jungen Radioreporter. Diesmal verschlägt es sie auf die Gleise! In einer alten Dampflokomotive findet als Promotionkampagne zu einem Krimi ein eigens dafür inszeniertes Theaterstück statt, in dem jeder Passagier eine eigene Rolle erhält. Derek, Tom und Jay haben über Vitamin B Fahrkarten erhalten, und die Tatsache, dass der Autor des Romans, der zuvor als Wissenschaftler in den Genlaboren der Firma Newtec gearbeitet hat, von einer weitaus größeren Enthüllung gesprochen hat, als es ein normaler Krimi bieten kann, um dann kurz darauf während eines Interviews ohnmächtig und dem Tode nahe zusammenzubrechen, verleiht dieser Veranstaltung einen ganz besonderen Reiz. Schon bei ihrer Ankunft am Bahnhof erscheint es ihnen merkwürdig, dass keinerlei Presse anwesend ist. Das Spiel um die blutenden Schlüssel, die die einzelnen Abteile des Zugs öffnen, kann beginnen…

Die Geschichte, die hier erzählt wird, hat viele Parallelen zu den Klassiker „Mord im Orient-Express“ und „10 kleine Negerlein“. Ob das rein zufällig, absolut beabsichtigt oder aber stillschweigend mit dem Risiko, eventuell entlarvt zu werden, geschehen ist, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Wie schon mal erwähnt, ist die Reihe POINT WHITMARK eine Serie, die recht schwankende Qualitäten aufweist im Bereich der Storyline, aber bei ‚Die blutenden Schlüssel’ kann man dem Produktionsteam keinerlei Vorwürfe (abgesehen von den o.g. Ähnlichkeiten) machen. Bis zum Schluss bleibt eigentlich unklar, wer hinter den Machenschaften steckt und worum es eigentlich genau geht. Die Auflösung ist dann am Ende denkbar einfach, aber nicht unbedingt aus dem Kontext zu erschließen gewesen. Keinerlei logische Fehler konnten auf Anhieb entdeckt werden, und viel genauer muss man so eine Serie auch nicht analysieren.

Was ein wenig überrascht, ist die Tatsache, dass diesmal auf das sonst für die Serie so typische mystische Element verzichtet wurde (so man denn vom Titel „blutende Schlüssel“ absieht, denn dabei handelt es sich lediglich um mit roter Flüssigkeit gefüllte Glasschlüssel). Ob das nun nur ein Ausrutscher war, ein Versehen, das man mit dem Titel meinte abgehakt zu haben, oder aber ob die Autoren gezielt von dieser doch manchmal etwas einengenden Schiene wegkommen wollen, wird sich noch zeigen, denn Folge 22 wird sicherlich nicht das letzte Abenteuer um die Radiocrew aus dem Leuchtturm gewesen sein.