Die Alchimistin: 1: Der Stein der Weisen

Die Erwartungen, die man heutzutage an eine neue Hörspielreihe legt, sind in der Regel recht hoch angesetzt, denn die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht, es sind sagenhaft gute Reihen verfügbar, und da muss man schon mit einem wirklich guten Plot, tollen Effekten, einem guten Soundtrack sowie natürlich auch großen Stimmen aufwarten können, um das reizüberflutete Ohr des geneigten Hörers zu erreichen. Wer auch nur einen Punkt hiervon missachtet bzw. nicht zu vollster Zufriedenheit erfüllen kann, der ist ganz schnell weg vom Fenster. DIE ALCHIMISTIN nach einem Roman von Kai Meyer hat es voll und ganz geschafft, und das schon mit der bekanntlich immer schwierigsten Pilotfolge!

Es wäre auch überraschend gewesen, wenn diese Reihe nicht gleich mit Superlativen um sich schmeißen würde, ist doch allein schon die Romanvorlage Aushängeschild genug, um einen großen Erfolg zu prophezeien. Auch das Produktionsteam ist in Sachen anspruchsvolle Hörspiele ein alter Hase (u.a. kommt aus dem Hause STIL auch die Reihe um E.A. Poe), und was die Sprecher betrifft, so bekommt man es hier mit vielerlei bekannten Stimmen, aber auch dem einen oder anderen Überraschungssprecher zu tun.
Interessant ist hierbei vor allem die Gestaltung der Gedanken und Gefühle der einzelnen Akteure. Die Rahmenhandlung wird von einem Erzähler (gesprochen von Friedhelm Ptok) vorgetragen, wechselt das ganze Geschehen dann aber in die direkte Handlung, so bekommt man häufig zusätzlich noch einen Blick in die Köpfe der handelnden Leute gewährt, indem diese ebenfalls noch mal in eine Art Erzählerrolle verfallen, bevor es dann mit der Action losgeht.

Zu Handlung: Die Familie Institoris ist eher eine zerrüttete Patchwork-Familie am Ende des 19. Jahrhunderts. Das Familienoberhaupt Nestor Institoris tut sich schwer mit seinen Kindern, die Kinder tun sich schwer mit der Mutter (bzw. Stiefmutter), Tochter Aura Institoris soll ins Internat gesteckt werden, und ihr Stiefbruder Daniel hat unlängst einen schweren Unfall hinter sich. Dass der Haussegen besonders schief hängt, als das neue Familienmitglied Christopher in die düsteren Mauern des Schlosses einzieht, wundert nicht.
Nestor Institoris ist auf der Suche nach dem Geheimnis um den Stein der Weisen, eine Formel, die Jugend und ewiges Leben verspricht. Er meint, des Rätsels Lösung gefunden zu haben, bei dem Aura eine entscheidende Rolle spielt und er sie deswegen in die Isolation schickt. Nur zu verständlich, dass er entsprechend Widersacher hat, die um jeden Preis an dieses Geheimnis kommen wollen und dabei auch über Leichen gehen…

DIE ALCHIMISTIN legt mit ‚Der Stein der Weisen’ eine absolut spannende erste Folge ab, bei der man von der ersten Sekunde an gebannt lauscht, bis sich dann zum Schluss hin die ersten logischen Zusammenhänge aufdecken und man es kaum erwarten kann, wie die Geschichte weiter geht.