Hellboy: 01: Saat der Zerstörung (Teil 1)

HELLBOY sollte eigentlich spätestens seit dem grandiosen Kinofilm aus dem Jahr 204 mit Ron Perlman als rothäutiger Dämon bekannt sein. Vielen als Information bekannt, nicht aber im Detail, ist die Tatsache, dass der Film auf den Comics von Mike Mignola basiert, die er seit 1993 gezeichnet hat. Wenn es also schon was zum lesen und was zum schauen gibt, was liegt da näher, als die Geschichte auch noch als Hörspiel zu verfassen?

Aufgrund der Popularität des Films hat man entsprechend die Original-Synchronsprecher zur Hand genommen, sich ansonsten aber näher an die Comicvorlage gehalten, als es der Film tut. ‚Saat der Zerstörung’ befasst sich grundlegend mit der Thematik des ersten Films, wird aber ein wenig anders fokussiert.

Im Winter 1944 wird bei einer okkulten Beschwörung unter der Schirmherrschaft der Nazis durch den Magier Rasputin ein Experiment gestartet, bei dessen erfolgreichen Ausgang Rasputin Hitler eine mächtige Waffe für den Kampf versprochen hat. Natürlich verfolgt Rasputin seine eigenen Ziele und öffnet ein Tor zur Hölle, durch das Anung Un Rama, das Tier der Apokalypse, auf die Erde gelangt. Leider wird Anung Un Rama aber nicht vor Ort auf die Erde gebracht, sondern landet mehr oder weniger im Schoß des amerikanischen Wissenschaftlers Professor Broom, der den okkulten Tätigkeiten der Nazis an anderer Stelle nachforscht und den „Hellboy“ als Ziehsohn annimmt. Jahre später arbeiten beide in der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen…

Als Professor Broom nach langer Zeit der Ungewissheit von einer Expedition zurückkehrt, völlig verängstigt und verunsichert, in dem Wissen, dass irgendjemand an seinem Erinnerungsvermögen herumexperimentiert hat, und kurze Zeit später von einem froschähnlichen Wesen mit langen Tentakeln ermordet wird, macht Hellboy sich an die Untersuchungen, um sich an den Mördern seines Vaters zu rächen. Die Spur führt zum Herrenhaus der Cavendishs, die die Expedition geleitet haben, auf der Broom verschollen ist. Zu diesem Zeitpunkt ahnt Hellboy nicht, dass er zusammen mit seinen Freunden Ape Sapien und Liz Sherman direkt in eine Falle rennt…

Die Umsetzung der Hörspielreihe kann als gelungen mit Einschränkungen bezeichnet werden: sowohl die Sprecher als auch Günter Merlau´s musikalische Unterstützung machen ‚Saat der Zerstörung’ zu einem filmreifen Erlebnis (natürlich filmreif, den gibt es ja auch schon), allerdings ist das Storyboard stellenweise ein wenig hektisch. Ohne Kenntnis von den Original-Comics oder des Films kann man hier mitunter der Handlung nicht mehr ohne Probleme folgen, und die Vorstellung der Hauptcharaktere erfordert Vorkenntnisse, um alles genau zu verstehen. Die Actionsequenzen selbst sind dafür wieder sehr gut umgesetzt, und man hat eine ziemlich genaue Vorstellung, was da gerade passiert. Nichtsdestotrotz steht und fällt alles mit Tilo Schmitz in seiner Rolle als Hellboy. Ich glaube, ich habe niemals jemanden auf coolere Art und Weise „Kacke“ sagen hören. Die lockeren Sprüche des raubeinigen Höllenjungen sind die Stützpfeiler der Serie, die die besondere Atmosphäre vom HELLBOY-Universum ausmachen, und das ist den Machern sehr gut gelungen. Da die Hörspielreihe wahrscheinlich eh auf das Zielpublikum „Fans von Hellboy-Comics oder FIlmen“ zurechtgeschnitten ist, braucht man sich bezüglich der teilweise etwas hektischen Handlung keine Sorgen zu machen…