Gabriel Burns: 30: Weiss

„Es existiert. Existiert in euren Träumen. Lebt von der Nacht und eurer Furcht. Ihr wisst, wovon ich spreche. Ihr meidet diese Orte, macht ‚Psst’ und seht euch verstohlen um, wenn es jemand wagt, davon zu sprechen. Würdet um nichts in der Welt um jene Ecke blicken, hinter der es so eigenartig geraschelt hat. War da nicht sogar ein Atmen?!?“
Ein halbes Jahr ist es jetzt her, seit Gabriel Burns uns das letzte Mal erfreut hat. Recht häufig wurde die Veröffentlichung der Jubiläumsfolge ‚Weiss’ nochmals auf einen späteren Termin verschoben, um den Fans auch wirklich das zu bieten, was sie sich von Nummer 30 erhofft haben. Sicherlich ist ‚Weiss’ in vielerlei Hinsicht eine der besten Folgen, die es in dieser Hörspielreihe bislang gab, und insbesondere die Tatsache, dass sich nun die Handlungsstränge alle langsam aber sicher zu einer überschaubaren Gesamtgeschichte aufzulösen scheinen, macht beim Verfolgen dieser knappen Stunde ungemein viel Spaß.

Steven Burns lebt! Irgendwie hat er es geschafft, sich aus der Welt zwischen den zwei Horizonten zu befreien. Sein Körper ist hierbei aber großflächig verbrannt, doch immerhin hat er das Inferno überstanden. Er ist in das Haus seiner Jugend zurückgeschleudert worden, wo ihn Erinnerungen überkommen und dann auch letztendlich Antworten geboten werden, die sich auf den Verbleib seines Bruders beziehen. Allerdings ist auch hier wieder eine Wahl zu treffen, die über den Sieg von Gut oder Böse entscheiden könnte…
Bakerman, Joyce Kramer, Julien Cardieux und Dr. Philips sehen in der Zwischenzeit dem Untergang von Vancouver entgegen. In der weißen Villa haben sich Zauberer versammelt, um gemeinsam ein Ritual gegen den Untergang der Welt zu beschwören. Hierbei vergrößern sie allerdings auch den Bruch zwischen den Welten, durch den dann letztendlich die skorpionartigen Wesen hervorbrechen und das Leben aller bedrohen. Vancouver steht kurz vor dem Fall…

Ausnahmsweise wollen wir einmal nicht viel weiter in die Inhalte einer Folge eindringen, um euch bei diesem atmosphärisch dichten und erzählerisch spannenden Werk nicht die Überraschungen zu nehmen. Vieles klärt sich in dieser Folge auf, was man schon irgendwie vermutet hat, vieles bleibt aber auch weiterhin verschleiert und im Dunkeln. Jedoch lassen sich nun schon ein paar Tendenzen erahnen, was die nächsten Folgen GABRIEL BURNS noch so zu bieten haben werden, in welche Richtung die Serie wandern wird und welchen Aufgaben sich die Protagonisten in naher Zukunft zu stellen haben werden.

Produktionsseitig ist wieder einmal alles in trockenen Tüchern, insbesondere die völlig unterschiedlichen Szenarien um Bakermann & Co. im Vergleich zu Steven Burns sind ebenso unterschiedlich mit Hintergrundmusik und Effekten untermalt, so dass hier alles stimmig ist und die Spannung auf der einen Seite durch laute Knalleffekte und viel Trara erzeugt wird, auf der anderen Seite eher durch gänzlich leisere, sanftere Töne. Einen Großteil der Arbeit an ‚Weiss’ hatte diesmal Erzähler Jürgen Kluckert, der viele Szenarien lang und breit beschreibt, ohne dabei allerdings langatmig oder gar langweilig zu wirken.

‚Weiss’ ist ein gelungener Teil, der sich einer runden Zehnerstelle als würdig erweist und einen neuen Abschnitt für die Erfolgsserie GABRIEL BURNS einleitet…