Jack Slaughter: 03: Das Tor zur Hölle

Nach einem etwas müden Start wird sich nun entscheiden, in welche Richtung die Reihe JACK SLAUGHTER geht. Wird sich der Geisterjäger, der als Persiflage zu John Sinclair zu verstehen ist, noch rappeln und zu einer spannenden und unterhaltsamen Serie mutieren, oder bleibt es bei dem müden Klamauk, der nicht einmal ein schlaffes Lächeln ins Gesicht treibt. Unter bösen Vorahnungen schließt sich das CD-Schubfach. Möge die Macht Ponytails mit mir sein und mich auch dieses überstehen lassen.

Rein technisch gibt es an JACK SLAUGHTER immer noch nichts auszusetzen. Der Sprecherstab liest sich wie ein Who-is-who des heutigen Hörspielgeschehens. In Sachen Produktion, Mix und Verarbeitung liegt alles in trockenen Tüchern, entsprechend kann man den beteiligten Personen für die Wirkung der Geschichte bislang keinen Vorwurf machen. Was Story, Spannung, Action und Witz betrifft, liegt natürlich ein Großteil des Erfolgs in den Händen der Autoren. Wenn hier etwas nicht so hinhaut, dann gute Nacht. Haben sich die Schreiberlinge also einen Ruck gegeben, oder dümpelt auch ‚Das Tor zur Hölle’ irgendwo zwischen Belanglosigkeit und Flachwitzalarm umher?

Basil Creeper sucht nach einer Möglichkeit, wie er seinem großen, dämonischen Idol Dr. Doom behilflich sein kann, dessen Kräfte zu entfesseln, die Weltherrschaft an sich zu reißen und die Menschheit zu versklaven. Die Antwort auf seine Fragen scheint er dann in einem Buch zu finden: nur durch HASS sei es möglich, seine wahren Kräfte zu beherrschen. Es gelingt den beiden, die Hinweise bezüglich des Aufenthalts des Tors zu entschlüsseln: ihr Weg führt sie zurück nach Jacksonville.

Jack Slaughter träumt derweil mal wieder von seiner Großmutter, die ihm sagt, er solle sich vom Tor zur Hölle fernhalten. Auf seine Frage hin, wie er sich von etwas fernhalten soll, von dem er nicht weiß, wo es sich befindet, schickt sie ihm ein Bild. Im Anschluss gibt es noch ein paar Kosmetiktipps.
Als er seinen Freunden von dem Traum erzählt und das Bild, das er gesehen hat, beschreibt, kann Jane Novak ihm verraten, wo sich dieses befindet, nämlich in einer Praxis für Homöopathie, in der sie als Begleitung schon einmal bei einem Schwangerschaftskurs war.

Vor Ort gelingt es Jack Slaughter mit Hilfe von Ponytail, das Tor zu öffnen und sich dahinter umzusehen. Sie finden das Buch HASS, doch bevor sie sich länger damit beschäftigen können, taucht Dr. Doom auf und beansprucht das Buch für sich. Es gelingt ihnen, Doom zu vertreiben, aber er kann sich vorher das Objekt seiner Begierde unter den Nagel reißen.

Nun weiß Doom, wie er seine magische Kraft nutzen kann, und das nutzt er gleich aus, um General Custer, der ihm früher keinen Glauben schenken wollte, dass es das Übernatürliche gibt, in eine reißende, mit dämonischer Kraft versehene Bestie zu verwandeln, der er den Auftrag gibt, Jack Slaughter umzubringen. Hat die Tochter des Lichts überhaupt eine Chance, zumal Ponytail ihre Kraft ja schon für den Tag verbraucht hat?

Jack Slaughter mag vielleicht die Tochter des Lichts sein, aber fest steht, dass er keinerlei verwandtschaftliche Verhältnisse zu Komikern oder humoristischen Menschen pflegt. Den Autoren scheint keine Pointe zu schwach, kein Kalauer zu abgedroschen zu sein, um nicht noch einmal irgendwo mit eingesetzt zu werden. Die Bereiche, in denen dann die Handlung stattfindet, werden zudem unglaublich künstlich in die Länge gezogen. Als Beispiel: Creeper blättert in einem Buch nach der Lösung für Dooms Probleme (wie uns der Sprecher im Vorfeld erklärt). Die nächsten 5-10 Sätze bestehen aus Phrasen wie „hier muss es doch irgendwo stehen“, oder „vielleicht ja in diesem Buch? Das erscheint mir viel versprechend…“. Überflüssig, langatmig, und das so extrem, dass man geneigt ist, auf den Schnellvorlauf zu drücken, damit es endlich mit platten Witzen weitergeht. Die Geschehnisse bei JACK SLAUGHTER sollen absurd wirken und dadurch unterhalten. Was aber passiert, ist, dass die absurde Geschichte durch Schwachsinn und stumpfe Ideen verunglimpft wird… „Bauen wir doch noch einen Behinderten ein, der ganz merkwürdig spricht, das wird bestimmt lustig.“ So in etwa wird wohl der Gedankengang der Macher gewesen sein… Man hat es aber auch schwer als Patenkind von Fips Asmussen und Günther Willumeit…