Don Harris – Psycho-Cop: 02: Der Club der Höllensöhne

Mit ‚Der Club der Höllensöhne’ findet die Reihe DON HARRIS ihre Fortsetzung. Und selten hat man es erlebt, dass der zweite Teil einer Hörspielserie dermaßen tiefen Bezug auf die Pilotfolge nimmt wie hier. Fast scheint es, als wären ‚Das dritte Auge’ und diese von vornherein als Zweiteiler konzipiert gewesen, und alles weitere sind dann hierauf aufbauende Fälle. Nach dem fulminanten Start der Serie beginnt der zweite Teil etwas ruhiger, um sich dann zusehends immer mehr zu steigern.

Wie bereits versprochen, gehen wir aber zunächst etwas tiefer ins Detail, was die Sprecher betrifft. Als Erzähler hören wir die Stimme von Douglas Welbat, der nicht nur durch seine Mitarbeit an mehreren „Die Drei Fragezeichen“-Folgen bekannt sein dürfte, sondern insbesondere als Synchronstimme vom Krümelmonster aus der Sesamstraße. Don Harris selbst wird von Dietmar Wunder gesprochen, bekannt als Edward Norton/Adam Sandler/Daniel Craig-Sprecher oder auch aus der Hörspielreihe „Offenbarung 23“. Don´s bester Freund Terry liegt in den Händen von Leonardo DiCaprio-Synchronstimme Gerrit Schmidt-Foß, Mac Sterling wird von Frank Glaubrecht gesprochen, der nicht nur für die Nachvertonung zahlreicher Hollywood-Größen wie Kevin Costner, Al Pacino oder Pierce Brosnan verantwortlich ist, sondern den Hörspielfans sicherlich auch als Stimme von John Sinclair bekannt sein dürfte. Die weibliche Rolle Elektra wird von Claudia Urbschat-Mingues gesprochen, die u.a. Angelina Jolie, dem Nilpferd Gloria aus „Madagaskar“ oder Lupina aus der Reihe John Sinclair die Stimme leiht… In den Nebenrollen finden sich ebenfalls nur große Synchronsprecher-Namen, hier wurde also geklotzt statt gekleckert!

Und wenn wir schon beim Namedropping und dem allgemein-technischen Teil sind: wer sich die Covergestaltung von DON HARRIS etwas genauer anschaut, wird schnell erkennen, wer wohl für die Hauptfigur als Inspirationsquelle herhalten musste. Nun gut, man kann es niemandem verübeln, denn irgendwie ist die Figur des Psycho-Cops ja tatsächlich die eines „Auserwählten“, daher passt Keanu Reeves´ Erscheinungsbild recht gut hierzu.

Inhaltlich setzt ‚Der Club der Höllensöhne’ nahtlos am Vorgänger an. DON HARRIS nimmt zusammen mit Mac Sterling die Verfolgung der Terrorgruppierung „Höllensöhne“ auf. Es gelingt ihm, Informationen zur Operation „666“ zu erlangen, die er auf jeden Fall verhindern will. Schon bald merkt er, dass der Gegner indes nicht schläft. Egal, wo er auch hingeht, überall lauern Gefahren in Form von Attentätern auf ihn, jedoch kann er den eigentlich tödlichen Situationen mit Hilfe seiner Gabe immer entkommen. Ein Treffen mit Elektra entwickelt sich für Harris ebenfalls gänzlich unerwartet. Woher haben die Höllensöhne all ihre Informationen, wie gelingt es ihnen ständig, an ihm dranzubleiben. Alles spitzt sich zu, als Harris und Elektra zusammen mit Sterling das Treffen der Höllensöhne unterbinden wollen…

Auch wenn dem Zuhörer die große Überraschung schon viel zu früh mitgeteilt wird, bleibt die Folge weiterhin spannend erzählt, jedoch wäre hier mehr drin gewesen, wenn man den Knoten noch etwas später hätte platzen lassen. Nach dem großen Showdown ist recht schnell Schluss, und man ist sich nicht sicher, wie die ganze Geschichte nun weitergehen soll. Hätte man hier einen Cliffhänger eingebaut, so würde die Spannung erhalten bleiben, nun kann man aber entspannt und halbwegs beruhigt der nächsten Folge entgegensehen.

Der gute Eindruck, den die Serie mit ihrer ersten Folge machen konnte, bleibt erhalten, vielleicht ist es sogar gelungen, noch eins draufzusetzen. Wie viele unerwartete Wendungen mag DON HARRIS noch für den Zuhörer bereithalten, oder wurde gleich in den ersten Folgen sämtliches Pulver verschossen? Wir sind gespannt…