Die Schwarze Sonne: 06: Whitechapel

‚Whitechapel’! Wer sich ein ganz klein wenig auskennt, weiß, dass es sich hierbei um das Viertel in London handelt, in dem einstmals Jack The Ripper gewütet hat. Und genau darum geht es auch in der sechsten Folge von DIE SCHWARZE SONNE. Erneut wird eine Verknüpfung zwischen geschichtlichen Hintergründen, der bisherigen Story um Nathaniel de Salis und Adam Salton sowie einigen anderen geschichtlichen Personen, die gut in das Geschehen passen.

Adam Salton und Nathaniel de Salis sind auf dem Weg nach London, um etwas über die Organisation „Hermetic Order of the Golden Dawn“ in Erfahrung zu bringen. Wie es scheint, bildet sich hier eine gefährliche Macht, die den Kräften des Guten entgegenwirken könnte. Vor Ort suchen sie den Yard-Inspektor Joseph Bell auf, doch der kann ihnen nicht sonderlich unter die Arme greifen, da derzeit ein Serienkiller sein Unwesen im Stadtteil Whitechapel treibt. Seine Opfer sind allesamt Prostituierte, die er zu allem Überfluss auch noch verstümmelt und durch Briefe an die Polizei seinen Hohn und Spott preisgibt. Salton und de Salis beschließen, der Polizei bei ihren Ermittlungen zu helfen und mithilfe von neumodernen Methoden den Verbrecher, der von der Presse bereits „The Ripper“ getauft wurde, dingfest zu machen.

Auch in Nazideutschland droht Unheil. Eine Expedition ins Eis sucht hier nach einer Waffe, mit deren Hilfe der Krieg zu ihren Gunsten entschieden werden soll… Die Nazis haben einen mächtigen Verbündeten, der es irgendwie geschafft hat, die Jahre zu überdauern…

Unglaublich, wie intensiv und mit Fakten verwoben diese Hörspielreihe funktioniert. Auch, wenn hier der rote Faden teilweise etwas verworren scheint und man nicht immer sofort versteht, worum sich die Handlung im Kern eigentlich dreht, so ist DIE SCHWARZE SONNE dennoch eine der besten Reihen, die derzeit erscheinen. In Sachen Mystery wird hier ganz groß aufgetischt, doch durch geschichtliche Bezüge verschmelzen die Grenzen zwischen Fiktion und Tatsachen teilweise dermaßen gut, dass man nicht mehr entscheiden mag, in wie weit sich das Erzählte vielleicht tatsächlich zugetragen haben könnte.

Mit hierfür verantwortlich ist neben den Drehbuchautoren natürlich auch die durchweg gute Sprecherriege. Ein weiteres mal können Harald Halgardt und Christian Stark die Geschichte quasi im Alleingang tragen, werden aber durch Leute wie Konrad Halver, Kim Frank oder Dorothea Hagena dabei perfekt unterstützt.

Man darf mehr als gespannt sein, wie es hier mit der Handlung weiter geht.