Abseits der Wege: 06: Erloschen

Volker Sassenbergs atmosphärisch dichtes Abenteuerhörspiel geht in die Halbzeit. Erfreuliches vorweg: mit ‚Erloschen’ wird dieses Mal eine Handlung gewoben, die im Vergleich zu den vorherigen Folgen weitaus leichter verständlich und zugänglicher ist. Insgesamt erscheint die tatsächlich stattfindende Handlung auch weniger zu sein als vorher, ohne dass die Folge kürzer wäre. Man nimmt sich also etwas mehr Zeit. Und Zeit ist bei diesem Hörspiel enorm wichtig.

Wahrscheinlich liegt es einfach an den Sprechern, dass sich regelmäßige Vergleiche mit dem Herrn der Ringe aufdrängen, vielleicht auch daran, dass sich auch hier Leute auf eine Queste aufmachen, die einem scheinbar unüberwindbaren Feind gegenüber stehen, dem sie trotz ihrer hoffnungslos erscheinenden Lage mutig entgegentreten wollen. Und auch bei Abseits der Wege ziehen die Hauptpersonen in zwei separaten Gruppen los.

Wenn ich diese Vergleiche ziehe, dann nicht, weil ich Volker Sassenberg unterstellen will, dass er eine müde Kopie von Tolkiens Meisterwerk abliefert, sondern eher, weil ich meinen Hut davor ziehe, wie eindringlich, tiefgründig und eben atmosphärisch ihm ABSEITS DER WEGE gelungen ist bis zu diesem Punkt. Eine meisterhafte Geschichte, die zwar inhaltlich oftmals rätselhaft ist, aber einen nicht verschreckt, sondern fesselt, Charaktere, mit denen man vom ersten Moment an mitfiebert, magische Momente, … Hier stimmt inhaltlich einfach alles, und die Besetzung scheint sich gegenseitig beweisen zu wollen, was alles in ihnen steckt, denn man kann gar nicht so wirklich entscheiden, welcher Sprecher nun die beste Leistung vollbringt.

Während Gaston, Myrell und Ruttgar von Mottenwesen errettet werden und ihren Weg zu den Frostklüften bestreiten, um dort Kampfgefährten gegen die Unlichen zu treffen, sind Tebald, Halmir und Dungring ebenfalls auf den Weg in den eisigen Norden, um Gaston zu helfen. Natürlich stehen beiden Gruppen wieder einige Hindernisse im Weg, die es zu meistern gilt.

Mehr wollen wir diesmal nicht über den Inhalt verraten, sondern empfehlen allen dringlichst, sich lieber gleich alle sechs bislang erschienenen Folgen zu besorgen und von vorne zu genießen. Wer einmal mit dieser Serie angefangen hat, kommt eh nicht mehr davon los.