Unser Planet – Naturgewalten

In einer vierteiligen Dokumentation wird uns gezeigt, welch spektakuläre Katastrophen unseren Planeten bereits ereilt haben beziehungsweise was uns gegebenenfalls noch bevorstehen könnte. Ob nun durch einen ‚Asteroidensturm’, ‚die Macht des Feuers’, einen ‚Jahrtausendorkan’ oder ‚die Geburt der Dinosaurier’: eigentlich ist die Menschheit den Kräften der Natur auf jede nur erdenkliche Weise unterlegen, und wir können uns nur Gedanken zur Schadensbegrenzung machen oder darauf vertrauen, dass ein solch katastrophales Ereignis nur alle paar Millionen Jahre eintrifft und die Wahrscheinlichkeit, dass es uns erwischt, verschwindend gering ist. Oder?

In jeweils 45 Minuten werden die unterschiedlichen Themen halb wissenschaftlich, halb reißerisch aufbereitet und leicht verständlich erklärt. Leider bleibt man hierdurch insgesamt aber eher oberflächlich. Die einzelnen Themen (Der Asteroidensturm, Die Macht des Feuers, Die Wiederkehr des Jahrtausendorkans, Die Geburt der Dinosaurier) bieten eigentlich sehr spannende Ansätze, die ich mir auch extrem gut unter der Moderation von Aiman Abdallah vorstellen könnte. UNSER PLANET – NATURGEWALTEN geht hier allerdings andere Wege: der Sprecher, der uns durch die Themen führt und mit Informationen füttert, bleibt eine gesichtslose Stimme, es gibt also quasi nur eine akustische Moderation.

Wenn man hier noch sagen kann „okay, das ist anders, aber nicht unbedingt schlecht“, stellt sich in der restlichen Präsentation allerdings eine entscheidende Frage: war das Budget für Special Effects extrem gering, oder waren die Macher dermaßen überzeugt von ihren kurzen Sequenzen, dass sie sie immer und immer wieder in die Dokumentation einbinden wollten, anstatt noch ein paar mehr zu programmieren, um das Gezeigte abwechslungsreich und interessant zu halten. Insbesondere bei „Die Geburt der Dinosaurier“ wird dies auf die Spitze getrieben, wenn man geschätzt 10x den gleichen Meteoriten an der gleichen Stelle einschlagen sieht. Wenigstens eine geänderte Perspektive oder Zeitlupensequenzen hätte man bieten können. Die Zusammenfassung eines möglichen Szenarios, wenn heutzutage ein identischer Meteorit einschlagen würde, entschädigt einen dafür ein wenig.

Nicht ganz klar ist, für wen diese Dokumentation gedacht ist: als „informative Berieselung“ ist es leider nicht „actionreich“ genug aufgemacht, sondern beinhaltet zu viele Interviews und rein informative Bilder, die mehr oder weniger nüchtern und sachlich dargestellt werden. Sollte es als Bildungsprogramm gedacht gewesen sein, so ist doch alles etwas zu oberflächlich geblieben. Hier hätte man sich dann lieber auf einzelne Kernelemente konzentrieren sollen und diese noch besser, noch detaillierter darstellen müssen.

Alles in allem ist diese Dokumentation ganz nett gemacht, aber eben mehr auch nicht. Weder spannend inszeniert, noch dermaßen informativ, dass man hinterher das Gefühl hätte, etwas dazugelernt zu haben. Wer sich für Stürme, Vulkane und außerirdischen Gesteinseinschlag jeglicher Sorte interessiert, kann hier aber sicherlich seine Sammlung mit auffüllen und eventuell das eine oder andere Detail noch einfach dargestellt finden.