Molly Hartley – Pakt mit dem Bösen

Molly Hartleys Mutter sitzt in einer geschlossenen psychatrischen Anstalt, da sie versucht hat, ihre Tochter mit einer Schere umzubringen. Aber auch Molly ist sich um ihres Gesundheitszustandes nicht sicher. Ständig hört sie flüsternde Stimmen und sieht in Wahnvorstellungen ihre Mutter, die sie erstechen will.
In einer anderen Stadt und somit auch an einer anderen Schule erhofft sich das Mädchen einen besseren Neuanfang, bei dem sie nicht durch ihre Vorgeschichte belastet wird. Das Mädchen, das ihr die neue Schule zeigen soll, erweist sich als äußerst nett und freundlich, wenn auch ein wenig schrullig, da sie eine streng gläubige Christin ist, und in ihrem Literaturkurs sitzt ein Junge, der ihr auch auf den ersten Anblick gefällt und der ebenfalls ein Auge auf sie geworfen zu haben scheint.
Doch ihre Vergangenheit holt sie recht schnell wieder ein, und sie bricht im Unterricht bei einer Panikattacke zusammen. Als ihre Mutter einen Tag vor ihrem achtzehnten Geburtstag zu Hause auftaucht und mit einem Messer bewaffnet auf sie zugeht, um sie zu erlösen, gerät Mollys Weltbild aus den Fugen. Hat ihre Mutter tatsächlich die Wahrheit gesagt und sie ist verflucht? In Angst du Schrecken versetzt sucht sie ihre Schulfreundin auf, um sich taufen zu lassen und allen Eventualitäten ein Schnippchen zu schlagen.

Sämtliche Andeutungen, die dieser Film im Vorfeld auf das Horror-Genre entwickelt, erscheinen nach Sichtung als ziemlich weit hergeholt. Selbst für Teenager-Verhältnisse dürfte dieser Streifen verhältnismäßig horrrorfrei sein. Vielmehr handelt es sich eher um einen Thriller, bei dem man bis zum Schluss nicht so wirklich weiß, was nun Realität ist, und was ggf. Mollys Phantasie entspringen könnte.
Schauspielerisch ist der Film durchaus ansehnlich, gerade die jungen Talente zeigen Profil und dürften sich mit der gezeigten Leistung auch für anspruchsvollere Rollen qualifiziert haben. Von der technischen Seite her sind in dem Film kaum nennenswerte Special Effects zu erwähnen, der teilweise schockende Kameraschnitt macht einen Großteil der Spannung aus. Bild und Ton der DVD gehen durchaus in Ordnung und geben sich keinerlei Blöße, dürfen allerdings auch keinen Vergleich mit Hollywood-Blockbustern erwarten.

Das, was an diesem Film am meisten sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass sich die Story über weite Teile mit Banalitäten befasst, die, so macht es zu diesem Zeitpunkt den Anschein, eine gewisse Art von Normalität und Ruhe ausstrahlen sollen, um dann später richtig vom Leder zu ziehen. Leider ist der Film mit gerade einmal 82 Minuten recht kurz, sodass für den eigentlichen Spannungsaufbau zum Showdown dann keine Zeit mehr bleibt und man völlig überstürzt und gehetzt zum Schluss kommt. Der eigentliche Schluss ist zudem dann auch unerwartet. Unerwartet ist zwar häufig gut, aber hier ist unerwartet so umgesetzt worden, dass man sich hinterher die Frage stellt „Und was sollte das nun alles?“.
Unterhaltsames Popkorn-Kino, wenn man mal völlig den Kopf abschalten will und keine Lust hat, sich über Bohlens Supertalente oder sonstigen geistigen Dünnpfiff im Fernsehen aufzuregen. An solchen Tagen hat MOLLY HARTLEY ihre großen Momente, wer aber anspruchsvolles Kino will, sollte lieber zu einem anderen Zeitpunkt zu dieser DVD greifen.