The Tournament

Heidewitzka! THE TOURNAMENT fackelt nicht lange, sondern bietet nach ganz kurzer Erläuterung der grundsätzlichen Idee Action pur. Diese Idee ist so denkbar simpel gestrickt, dass man ganz getrost den Kopf abschalten kann und nur noch genießt, ohne Schwierigkeiten zu bekommen, etwas von der Handlung zu verpassen.

Alle sieben Jahre findet ein geheimes Turnier statt, in dem sich die superreichen Bonzen den Nervenkitzel gönnen: die dreißig gefährlichsten Profikiller der Welt treten in einem Wettstreit gegeneinander an, um den besten zu krönen. Leider werden natürlich neunundzwanzig Profikiller nicht in den Genuss kommen, dem Sieger zu gratulieren.
Entsprechend ihrer Fertigkeiten und Erfolgsquoten können nun Wetten abgeschlossen werden. Die Killer, die allesamt einen Peilsender tragen und sich somit gegenseitig orten können, werden nun durch Überwachungskameras und Satelliten verfolgt, um eine Liveübertragung von dem spannenden Wettkampf zu erhalten.

Durch einen Trick wird der letztjährige Gewinner erneut ins Turnier mit eingeladen, ein unfreiwilliger Zivilist gerät ebenfalls ins Fadenkreuz der Killer, eine reumütige Profikillerin sucht eigentlich nur den Weg aus ihrem Beruf heraus, es gibt schon die eine oder andere Nebenhandlung im Film, die sich dann zu einem Gesamtbild zusammensetzt, jedoch sind diese Handlungsstränge ebenso gut austauschbar oder hätten auch weggelassen werden können.
Wirklich unverständlich am Film ist: lediglich ein einziger Turnierteilnehmer (Parkour-Experte Sébastian Foucan) kommt auf die grandiose (und so sehr nahe liegende) Idee, sich des Peilsenders zu entledigen und somit nicht auffindbar zu sein. Selbst, als andere Teilnehmer diesen Trick entlarven, versuchen sie es selbst nicht.

Im Film geht es in erster Linie brutal und blutig zu, ab und an werden uns sehr schick inszenierte Martial Arts-Einlagen präsentiert, danach sprechen wieder die Handfeuerwaffen. Das Bild, was ich eigentlich von einem Profikiller erwartet hätte, scheint in diesem Film eher nicht dem Standard zu entsprechen. Die Killer, die hier teilnehmen, sind mehr oder weniger allesamt brutale Psychopathen, die sich einen feuchten Kehricht darum kümmern, ob sie gesehen werden oder nicht, ob es überlebende Zeugen gibt, oder ob unbeteiligte Zivilisten getötet werden. Es regiert pure Gewaltbereitschaft, und das filigrane Töten steht ebenfalls eher an zweiter Stelle, vielmehr wird hier mit der groben Kelle ausgeteilt.

Der Film hat viel Ähnlichkeit mit The Running Man, nur dass hier jeder gegen jeden antritt und die Teilnehmer freiwillig zu Werke gehen. Das Tempo des Films ist enorm hoch, die Besetzung für einen Film, der direkt auf DVD ohne Umweg übers Kino geht, hochkarätig (in den Hauptrollen sind Liam Cunningham, Ving Rhames, Robert Carlyle, Kelly Hu, Sébastian Foucan und Ian Somerhalder zu sehen).

Geboten wird viel Action und Blut, rohe Gewalt, nettes Feuerwerk und ein paar coole Stunts. Wer sich mit dem Inhalt der Story anfreunden kann, der findet hier rasante Unterhaltung, bei der man allerdings nicht unbedingt Moralapostel sein darf. In der Annahme, dass der Film keine Botschaft enthalten sollte, sondern nur zur Unterhaltung dient, sage ich: Mission erfolgreich abgeschlossen. THE TOURNAMENT bietet genau das, was der Film mit Untertitel verspricht: Battle Royal unter Killern!