Dexter – Staffel 2

DEXTER ist Forensiker beim Miami Police Department, Spezialgebiet Blutspritzeranalyse. Der Grund, warum diese Serie weder Mittwoch abends bei Pro Sieben läuft, noch mit einem CSI versehen ist, dürfte in seiner Freizeitbeschäftigung zu suchen sein: Dexter Morgan ist nämlich neben seiner Tätigkeit fürs Morddezernat auch einer der erfolgreichsten Serienkiller Miamis.

Dexter, der als Dreijähriger mit ansehen musste, wie seine Mutter mit einer Kettensäge zerstückelt wurde, ist hierdurch psychopatisch geschädigt, wurde aber von seinem Adoptivvater Henry Morgan, einem Polizisten, mit einem Kodex großgezogen, nach dem Dexter nur Leute umbringen darf, die es auch verdient haben, wie beispielsweise nicht verurteilte Mörder. Wer Staffel 1 nicht gesehen hat, kann zwar trotzdem direkt bei Staffel 2 einsteigen (zumal auch eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse aus der ersten Staffel gezeigt wird), der eine oder andere Hintergrund geht hierdurch allerdings verloren, von daher die klare Empfehlung, bei Staffel 1 zu starten.

Der nachfolgende Absatz besteht aus Spoilern zu Staffel 1 & 2, wer sich also überraschen lassen will, liest erst ab dem nächsten Absatz weiter.
Die Kurzzusammenfassung sieht in etwa wie folgt aus: ein Serienmörder, der den Namen „Der Kühllaster-Killer“ erhält, scheint Dexters dunkles Geheimnis entdeckt zu haben und spielt nun durch Botschaften, die er an den Tatorten hinterlässt, ein Spiel mit Dexter, der versuchen muss, den Killer zu entdecken, um nicht selbst enttarnt zu werden. Wie sich später herausstellt, handelt es sich beim Killer um Dexters älteren Bruder, an den er sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht erinnern konnte, und der, um näher an Dexter herantreten zu können, eine Beziehung mit dessen Adoptivschwester angefangen hat. Als letztes Opfer soll Deborah sterben, doch Dexter kann das verhindern und tötet seinen Bruder.
Staffel 2 startet mit gleich mehreren kleinen Katastrophen für Dexter: erst bringt er es nicht übers Herz, einen blinden Voodoo-Priester, der für den Tod vieler Menschen verantwortlich ist, seiner Gerechtigkeit auszusetzen, dann erkennt Rita, dass Dexter süchtig ist (wobei sie vermutet, es handle sich um Heroin, und nicht um Morden), weswegen er in eine Selbsthilfegruppe muss, er wird immer strenger von seinem Kollegen Doakes überwacht, eines seiner Opfer entkommt, und dann wird auch noch sein Abladeplatz für die Leichen entdeckt. Fortan steht die Suche nach dem Bay-Harbor-Metzger im Miami Police Department an erster Stelle, dabei sitzt der Killer direkt unter ihnen…

Die Serie DEXTER lebt in erster Linie von ihrem schwarzen Humor, den Gewissensentscheidungen, die Dexter tagtäglich trifft, und in denen er sich selbst fragt, ob er wirklich böse ist, oder nur ein guter Kerl, der böses tut. Hierbei spielt seine Beziehung zu Rita und ihren Kindern eine besonders wichtige Rolle, denn neben seiner Schwester Deborah sind sie sein „Anker“ an ein normales Leben. Dexter ist fest davon überzeugt, dass die Art, wie er seinen Drang auslebt, absolut gerecht ist.

Hier wird nicht mit schnellen Schnitten (Achtung, Wortwitz) oder rasanten Kamerafahrten gearbeitet, es gibt in der Regel keine atemberaubenden Cliffhanger am Ende einer jeden Folge, stattdessen sind es die einzelnen Charaktere, die einem innerhalb kürzester Zeit ans Herz wachsen, deren Entscheidungen man nachvollziehen kann, mit denen man mitlachen und mitleiden kann, was dieser Serie ihre Stärke verleiht.
Mit zwölf Folgen ist DEXTER Staffel 2 eine Serie, die man innerhalb kürzester Zeit gesehen haben kann, und bei der man danach sofort wünscht, Staffel 3 möge schnellstmöglich nachfolgen. Bleibt zu hoffen, dass DEXTER auch weiterhin der Gesellschaft seine moralisch fragwürdigen Dienste erweist.