Bruchreif

Immer gut: schrullige Herren im gesetzteren Alter, die es noch einmal so richtig wissen wollen. Dieses Klischee wird bei BRUCHREIF in einem etwas anderen Gewand präsentiert. Die herzerfrischende Komödie mit Christopher Walken, William H. Macy und Morgan Freeman weiß von der ersten Sekunde an, den Zuschauer zu unterhalten, ohne jemals zu platt zu werden.

Den Museumswächtern Roger, Charles und George bricht es fast das Herz, als sie erfahren, dass ihre Lieblingsausstellungsstücke an ein Museum in Schweden verkauft werden sollen. Da die Entscheidung bereits getroffen ist und ihnen keine Zeit bleibt, einen Weg zu finden, dieses zu verhindern, kommt ihnen ein eher unkonventioneller Gedanke: warum nicht die beiden Bilder und die Bronzestatue stehlen? Um nicht sofort aufzufallen, müssen natürlich gut gemachte Fälschungen her, die an Stelle der Originale nach Kopenhagen gehen. Der Plan nimmt immer mehr Gestalt an, doch zwischen Planung und Erfolg liegt bekanntlich noch die Durchführung, und da steht ihnen nicht nur die restliche Überwachungstechnik oder die neugierige Ehefrau (hervorragend gespielt von Marcia Gay Harden) im Weg, sondern vor allen Dingen der eigene Mumm und die Nervosität in Gegenwart der Kunstobjekte…

Regisseur Peter Hewitt weiß genau, wie eine solche Komödie zu funktionieren hat. Mit einem perfekten Timing, ein paar kleineren Running Gags und einem tollen Skript gelingt es ihm, eine unbeschwerte Krimi-Unterhaltung auf den Bildschirm zu zaubern, die sich selbst nicht sonderlich ernst nimmt, aber eben auch nicht plump oder mit dem Holzhammer erzwungen wirkt. Den drei Hauptakteuren gelingt es hervorragend, die unterschiedlichen Charaktere herauszuarbeiten und deren teilweise fast schon gestörtes Verhältnis zum jeweiligen Lieblings-Ausstellungsstück.

Dank einfach verständlicher, geradliniger Handlung ist BRUCHREIF eine amüsante Unterhaltung für die ganze Familie, bei der man gar nicht umhin kommt, das ein oder andere mal zumindest den Mund zu einem Schmunzeln zu verziehen.
Wer richtige „Brüller“ zum Lachen benötigt, wird hier allerdings eher nicht auf seine Kosten kommen, dafür ist der Film zu unbeschwert und die Charaktere wirken zu liebenswürdig…