Californication – Staffel 2

Hank Moody ist Autor. Der Exil-New Yorker wohnt in Los Angeles, wo er seit geraumer Zeit eine Schreibblockade durchlebt. Die Beziehung zu seiner Exfreundin Karen ist ein ständiges Hin und Her, die gemeinsame Tochter Becca sitzt zwischen den Stühlen und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass ihre Eltern wieder fest zusammen kommen. Doch Hank hat ein Problem: er trinkt zu viel, nimmt zu viele Drogen und genießt das freie Leben zu sehr, und so landet er doch immer wieder mit anderen Frauen im Bett, unter anderem auch mit der noch minderjährigen Tochter von Karens Verlobtem. Direkt nach der Hochzeit brennt Karen allerdings mit Hank und Becca durch.
Das ist etwa der Status, zu dem man sich am Ende von CALIFORNICATION Staffel 1 befunden hat. Für Quereinsteiger und solche, die sich nicht mehr allzu genau an die Details der ersten Staffel erinnern können, findet sich eine Kurzzusammenfassung am Anfang der zweiten Staffel. David Duchovny ist zurück in seiner Paraderolle, für die er mit dem Golden Globe belohnt wurde.

In gewisser Weise ist es nicht überraschend, dass Duchovny dieser Rolle ein solches Leben einhauchen kann, spiegelt sie doch in gewisser Weise sein eigenes Leben wieder. Duchovny hat jahrelang in Malibu gelebt und ist dann nach New York umgesiedelt, zudem ist er in einer Therapieeinrichtung für Sexsüchtige gewesen. All das sind Dinge, die in gewisser Weise auch auf Hank Moody zutreffen.
Irgendwie wirkt die Serie CALIFORNICATION sowieso wie ein (möglicherweise leicht überzogener) Spiegel für die High Society in Los Angeles. Exzessive Drogenparties, freie Liebe, Liberalismus, eine verdorbene Gesellschaft.

Aber widmen wir uns dem Inhalt von Staffel zwei:
Hank und Karen versuchen, noch einmal von vorne anzufangen, stoßen aber schon nach kurzer Zeit auf Dinge, die Karen schnell klar machen, dass sie Hank nicht umkrempeln kann. Zwar glaubt sie ihm, dass er sie liebt, allerdings werden seine Bemühungen, alles richtig zu machen, immer wieder von Dingen überschattet, die ihm aus seiner bewegten Vergangenheit nachhängen.
Letztendlich flüchtet er in das Haus des Rockproduzenten Lew Ashby, der ihn darum bittet, eine Biografie über ihn zu schreiben. Ob die Zusage jedoch die beste Idee von Hank war, ist fraglich, denn Lew ist ihm in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich: auch er liebt Alkohol, Drogen und Frauen, und sein Reichtum ermöglicht es ihm, jeden Tag zu einer riesigen Party werden zu lassen, und Hank steckt mittendrin.

Neben David Duchovny, Natascha McElhone und Madeleine Martin in den Hauptrollen sind es erneut Evan Handler als Charlie Runkle und Pamela Adlon als seine Frau Marcy, die der Geschichte zusätzliches Leben einhauchen und immer mal wieder neue Katastrophen in das ohnehin schon schwierige und verworrene Leben von Hank bringen. Ebenfalls für Staffel 2 ungemein wichtig ist die Figur von Lew Ashby, gespielt von Callum Keith Rennie.

Wer Staffel 1 schon grandios fand, wird auch mit Staffel 2 glücklich werden. Der schockierende Effekt einer solch frivolen, voll von Lastern steckenden Gesellschaft hat zwar etwas nachgelassen, die Pointen sitzen aber immer noch, nicht zuletzt dank Hank Moodys erschreckender Offenheit und erbarmungsloser Ehrlichkeit bei allem, was er tut und sagt.
Wir freuen uns schon riesig auf Staffel 3.