John Sinclair: 63: Tokatas Todesspur

Asmodina ist Geschichte. Nach einem fulminanten Dreiteiler sollte man meinen, dass die Serie JOHN SINCLAIR sich inhaltlich eine Verschnaufpause verdient hat, allen voran natürlich John selbst und sein Team. Doch das Böse kennt keine Kaffeepausen und ist weiter bemüht, im Kampf gegen das Licht die Oberhand zu gewinnen. Gerade jetzt, wo Asmodina tot ist, hat sich eine Art Vakuum im Machtgefüge der Hölle gebildet, das schnellstmöglich gefüllt werden muss, und da will selbstverständlich Solo Morasso mit seiner Mordliga ein Wörtchen mitreden.

Sinclair wird wegen unheimlicher Vorkommnisse nach Japan gebeten. Dort wurde ein Mann angegriffen, dessen Arm sich vollständig in Gold verwandelt hat. John und Suko wissen sofort, dass hier aller Wahrscheinlichkeit nach der goldene Samurai, der Erzeind von Tokata, seine Finger im Spiel hat. Hinweise bringen die beiden Ermittler vom New Scottland Yard auf die Insel des Schweigens, wo neben einer Giftmülldeponie lediglich ein Gefängnis für Schwerverbrecher ansässig ist. Alles deutet darauf hin, dass sich Tokata und der goldene Samurai hier ein Wettrennen liefern um einen heiligen Fächer, der seinem Träger große Macht verleihen soll. Und warum gerade jetzt? Das werden wir an dieser Stelle nicht verraten…

Gewohnt routiniert geht es bei JOHN SINCLAIR auf höchstem Unterhaltungsniveau weiter. Habe ich eingangs noch gesagt, dass man der Serie eigentlich zugestehen würde, wenn diese Folge im Vergleich zum rundum gelungenen vorherigen Dreiteiler etwas absacken würde, straft mich das Hörspiel Lügen. Oliver Döring zieht erneut alle Register seines Könnens und schafft aus einem insgesamt eher mittelmäßigen Plot eine unglaublich fesselnde Geschichte, die mit mehreren Nebenhandlungssträngen verwoben ist und somit zu keiner Sekunde langweilig wird. Die Soundeffekte sind für den Bereich Horror-Hörspiel einfach nur als Referenz zu bezeichnen.

Das einzige, was ein wenig „befremdlich“ wirkt, ist die Tatsache, dass das Team um Sinclair keinerlei Triumphgefühl in Bezug auf Asmodinas Tod zu haben scheint, hier gibt es kein Abschlussbriefing oder ähnliches, sondern es geht weiter wie gehabt. Das sah nach dem Sieg über den Schwarzen Tod ganz anders aus. Egal wie, ‚Tokatas Todesspur’ ist erneut ein spannendes Hörspiel geworden, das diesmal insbesondere durch den Spannungsaufbau lebt und erst zum Ende hin mit Action aufwartet. Gerne mehr davon!