Djinn – Dämonen der Wüste

Ich sage es gleich vorab: meine Erwartungen an DJINN – DÄMONEN DER WÜSTE waren gänzlich anderer Natur. Irgendwie hatte ich, inspiriert vom Titel, eher etwas wie John Carpenters Wishmaster erwartet, musste mich also komplett umstellen, als ich den Film gesehen habe. Ob dadurch begründet oder bedingt durch etwas anderes: gepackt hat mich der Horror nicht direkt.

Als ein Militärflugzeug in Algerien abstürzt, wird eine französische Einheit ins Absturzgebiet in der Wüste geschickt, um nach Überlebenden zu suchen und einen Koffer mit wichtigen Dokumenten zu bergen.
Dann werden sie von aufständischen Milizen der Algerier angegriffen und müssen fliehen. Doch nicht nur die Miliz scheint etwas gegen sie zu haben, denn auch ein übernatürlicher Gegner macht dem Haufen das Leben schwer. In einem kleinen Dorf findet der Trupp, unter dem sich auch ein Kriegsberichterstatter befindet, welcher eine etwas andere Sicht auf die Dinge hat, Unterschlupf…

Die Botschaft, die der Film vermitteln will, ist absolut klar… Moment mal. Eine Botschaft in einem Horrorfilm? Erstaunlicher Weise ja, denn bei all den „Horror“-Elementen, die die Regisseure Hugues und Sandra Martin einsetzen, bleibt die Kernaussage eher politischer Natur. Die Djinns werden hier vielmehr als höhere Macht, als weise Naturerscheinungen eingesetzt, nicht als Geist aus der Flasche oder ähnliches. Dieser Ansatz ist wirklich gut und vor allem frisch, denn die Art von Anti-Kriegsfilmen, in denen nur über das Leid der Soldaten die Grundaussage „Krieg ist Mist“ getroffen wird, gibt es zuhauf.

Leider gelingt es aber nicht so ganz, die beiden Elemente Kriegsfilm und Horror miteinander zu verknüpfen, sondern vielmehr zieht sich der Streifen gerade im Mittelteil sehr in die Länge. Das mag aber auch daran liegen, dass der Film recht zielstrebig voran läuft und keinerlei große Überraschungen bereithält. Die Hauptfiguren werden nur ansatzweise vorgestellt, eine Identifikation mit ihnen wird dadurch sehr schwer, und die eigentliche Rahmenhandlung ist doch recht eng gestrickt, als dass man viel Platz zum Entfalten hätte.

Was wiederum gut gefallen hat, sind die Special Effects, die der Film zu bieten hat. Hier legt man zwar kein großes Hollywood-Blockbusterkino hin, weiß aber durchaus, ausdrucksstarke Bilder und atmosphärisch dichte Kulissen in Szene zu setzen.

Wer gerne mal einen Film schauen will, der nicht wirklich Horror, sondern eher Gruselelemente bietet, der zwar ein Kriegsszenario bearbeitet, aber kein typischer Kriegsfilm ist, und der insgesamt eher nachdenkliche Töne anstimmt, statt einen zum Popkorn greifen zu lassen, der ist mit DJINN – DÄMONEN DER WÜSTE richtig bedient.