Schattenkommando

Ihr habt die 80er-Jahre-Actionfilme mit Pseudo-Stars wie Michael Dudikoff oder Steven Seagal geliebt? Dann habe ich eine sehr gute Nachricht für euch: Mark Dacascos (einigen aus ‚Crying Freeman’ oder ‚Pakt der Wölfe’ bekannt) lebt und atmet in dem Streifen SCHATTENKOMMANDO reinste 80er-Jahre-Actionluft. Dazu gehört alles, was man aus nostalgischen Gründen bei diesen Streifen nicht missen will: schlimme Dialoge, unsägliche Handlungsstränge, zumeist untalentierte Schauspieler und, wie der Name schon sagt: jede Menge Action. Hinzu kommen noch ein paar größere Namen, die es zumindest in die B-Promi-Riege geschafft haben: Armand Assante, Tom Sizemore und Danny Trejo. Alles zusammen wirkt der Film, als sei er in knapp drei Tagen gedreht worden, um möglichst wenig Budget auszugeben.

Zur Story: bei einem Einsatz im Irak verschwindet Sasha, die Freundin von Special Forces-Soldat Max Forrester (Mark Dacascos), spurlos. Wer jetzt erwartet, dass sich Forrester sofort auf macht, um seine Freundin zu befreien, der irrt. Stattdessen vergehen Jahre, bevor Forrester, inzwischen nicht mehr im Dienst, von seinem alten Vorgesetzten erfährt, dass man Sasha gefunden hat. Angeblich arbeitet sie jetzt für Al-Kaida und soll vom so genannten „Schattenkommando“, einer Spezialeinheit, gefangen genommen werden, um sie vors Kriegsgericht zu stellen. Doch Forrester kann das nicht glauben und macht sich auf, um Sasha zu finden. Es gelingt ihm, noch vor der Spezialeinheit dort anzukommen, und was er von Sasha erfährt, lässt die ganze Aktion in einem ganz anderen Licht darstellen…

Inhaltliche Widersprüche und unlogische Handlungsstränge lassen einen die Haare raufend vor dem Fernseher sitzen… Eine Soldatin, die bei einem Einsatz von Al-Kaida gefangen genommen wird, unter Folter keine Informationen verrät, aber dann zum eigenen Schutz und zu Spionagezwecken Kooperation vorgaukelt? Soweit, so gut. Dass man der dann aber die brisantesten Geheiminformationen anvertraut? Unglaubwürdig. Und sie selbst sagt, sie wäre eingeschleust worden? Wem will sie denn das erzählen? Und selbstverständlich haben sich die zwei Liebenden, die kurz vor Sashas verschwinden noch übers Heiraten gesprochen haben, beim ersten Zusammentreffen nichts Besseres zu sagen als Dinge wie „Was machst du hier?“ und „Ich habe dich gesucht…“
Abgesehen von Dacascos, der wie immer nur einen einzigen Gesichtsausdruck im gesamten Film zeigt, egal, ob Freude, Angst, Trauer oder Spannung, sind die restlichen Schauspieler zumindest im akzeptablen Bereich, auch wenn ich Tom Sizemore und Armand Assante schon bessere Rollen habe spielen sehen (das liegt aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Drehbuch…).

B-Movie-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten, wer dann aber doch etwas mehr Anspruch möchte, sollte lieber zu etwas anderem Greifen. Und wer schon ‚The Expendables’ für einen B-Movie hielt, der macht lieber einen weiten Bogen hierum.