Timecrimes

TIMECRIMES ist einer jener Filme, die einen durch ihren Inhalt überraschen. Hector, ein absoluter Durchschnittstyp, gerät durch eine Portion Pech und einen kleinen Logikfehler (der sei hier verziehen) in eine Zeitschleife, die sich gewaschen hat. Was das ganze dann noch mit „Verbrechen“ zu tun hat, erfahrt ihr hier.

Hector ist unlängst mit seiner Frau umgezogen. Das Haus ist noch nicht gänzlich fertig renoviert, es sind noch nicht alle Möbel aufgebaut, aber man ist glücklich miteinander. Da entdeckt Hector durch sein Fernglas (welches er scheinbar häufiger in Gebrauch hat) im Wald eine junge Frau, die sich wenige Momente später entkleidet. Neugierig geworden, begibt er sich in den Wald, und findet die junge Frau scheinbar leblos am Boden liegend. Als er just in diesem Moment von einem vermummten Mann mit einer Schere angegriffen wird, sucht er das Weite. Auf einem umzäunten Grundstück findet er bei einem Wissenschaftler Unterschlupf, der ihn in einem Behälter versteckt. Wenige Momente später kommt Hector wieder aus dem Bottich herausgeklettert, doch der Wissenschaftler scheint nicht zu wissen, wovon Hector spricht. Zudem ist es nicht mehr später Abend, sondern früher Nachmittag. Wie es scheint, handelt es sich bei der Maschine um einen Zeitreiseapparat. Um wieder in sein normales Leben zurückkehren zu können, muss Hector 2 nun sein Original dazu bewegen, in die Zeitmaschine zu klettern, ohne sich dabei zu erkennen zu geben…

Unglaublich spannend ist der Streifen definitiv, allerdings auch recht schnell vorhersehbar, wie es weiter gehen wird. Hat man erst einmal das Grundprinzip kapiert (und wer den Film „Triangle“ kennt, ahnt dies von vornherein), kann man sich entspannt zurücklehnen und genießen. Wer versuchen möchte, hier einen tieferen Sinn oder gar Logik hinter zu erkennen, der wird sicherlich nicht nur einen Logikfehler entdecken, aber mal ganz ehrlich: wer erwartet so etwas bei Zeitreisen mit einer Art Endlosschleife denn?

Der aus Spanien stammende Streifen macht vor allem deswegen so viel Spaß, weil die Schauspieler allesamt eine überzeugende Figur machen und es sich nichtsdestotrotz um unbekannte Gesichter handelt. Diese zeitmäßigen Möbiusschleifen haben es schon oftmals in Filme geschafft, und häufig (eigentlich fast immer) ist dabei etwas interessantes, wenn nicht sogar sehr gutes herausgekommen, und in diese Tradition kann sich auch TIME CRIMES einreihen. Die Auflösung der Geschichte erscheint mir zwar fast schon als zu banal und ein weiterer Durchlauf hätte der Handlung sicherlich noch zusätzlichen Zündstoff geliefert, allerdings hätte man sich dann vielleicht auch nur noch weiter in Widersprüche verstrickt oder noch mehr logische Fehler eingebaut. Wer auf Filme wie „Deja Vu“, „Triangle“ oder „The Butterfly Effect“ steht, der kann hier bedenkenlos zugreifen und sich von TIMECRIMES unterhalten lassen. So sehr „Crime“ empfinde ich bei dem Film zwar nicht, aber nun gut, ein anderer Titel wäre mir wahrscheinlich auch nicht so schnell eingefallen, der verheißungsvoller und trefflicher gewesen wäre.