Scream 4

Mit SCREAM 4 kehrt eine Slasherfilm-Serie zurück, die so gesehen 1996 für eine komplett neue Welle von Slasher-Filmen seinerzeit gesorgt hat. Wes Craven, Regisseur von so vielen mehr oder weniger guten Horrorfilmen, hat nach zehn Jahren den Ghostface-Killer wieder aus der Schublade gezogen, um eine neue Generation Teenager das Fürchten zu lehren. Und interessanter Weise zeigt der Film erstaunlich viele Parallelen zu der tatsächlichen Entwicklung der Filme.

Ghostface-Standard-Opfer Sidney (erneut gespielt von Neve Campbell) kehrt in ihre Heimatstadt Woodsboro zurück, um ihre Autobiographie zu vermarkten, in der sie ihren Weg als Überlebende aus der Angst beschreibt. Womit sie keinesfalls gerechnet hat: auch der Ghostface-Killer kehrt mit ihr zurück, um ihren Bekannten und letztendlich auch ihr ein für alle mal ein Ende zu setzen. Sidney und ihre Bekannten und Freunde müssen erneut um ihr Leben fürchten, und natürlich bedeutet das für den Zuschauer nicht nur eine ganz Reihe niedergestochener Leute, sondern auch ein Rätselraten: wer steckt hinter der Maske des Ghostface-Killers?

ACHTUNG: SPOILER!!!
Bereits relativ früh im Verlauf des Films macht Wes Craven den Fehler, den Zuschauer schnell wissen zu lassen, dass es sich nicht um einen, sondern mindestens zwei Killer handelt, die zusammenarbeiten. Dadurch fallen ein paar grundsätzlich verdächtige ganz schnell durch das Fahndungsraster, da ihnen der potentielle Partner fehlt. Die Auflösung, die zum Schluss erfolgt, erscheint ein wenig weit hergeholt, reicht aber als Mittel zum Zweck völlig aus!
SPOILER ENDE!!!

Gleich zu Beginn des Films wird ein Film im Film (im Film) gezeigt, der wohl mehrere Zwecke erfüllen soll: zusätzliches Blutbad und Schockmomente, die mit der eigentlichen Story nichts zu tun haben, eine Art „Preview“ auf das, was im eigentlichen Film folgen wird, Vorbereitung für Pointen, und natürlich die klare Darstellung der Tatsache, dass das falsche Verhalten in einem Horrorfilm immer vorhersehbar ist und immer gleich abläuft.

Und genau darin liegt auch der Reiz an SCREAM 4: es ist alles immer schön vorhersehbar, man weiß eigentlich genau, wann etwas passieren wird, wenn es dann aber passiert, erschreckt man sich doch.
Wer die ersten drei Teile des Films kennt, wird hier sicherlich nicht das Gefühl vermittelt bekommen, einen neuen Film zu sehen, sondern die inzwischen dritte Wiederholung einer grundsätzlich guten Idee.

Zu Kamera, Ton und Special Effects gibt es nichts Negatives zu berichten, hier liefert man genremäßige Standards ab. Erstaunlich hierbei ist, dass man nicht versucht hat, einen künstlichen Zusatzeffekt durch 3D-Technik einzubauen.

Schauspielerisch sind es erneut Neve Campbell, Courteney Cox und David Arquette, die den Film gemeinsam stemmen. Zudem gibt es diverse Cameo-Auftritte: Anna Paquin, Kristen Bell, Lucy Hale und Shenae Grimes drücken sich hier die Klinke in die Hand.

Fazit: insgesamt steht der Film dem Original eigentlich in nichts nach. Was allerdings fehlt, ist die Originalität, und diverse Anspielungen und eine gewisse Selbstironie sind zwar durchaus gelungen eingesetzt, helfen aber nicht darüber hinweg, dass man die Geschichte quasi schon kennt und kaum Neuerungen erwarten darf außer einer neuen Auflösung. Wer die ersten drei Teile nicht kennt, wird zwar durchaus unterhalten, dem fehlen dann allerdings die Hintergrundinformationen, um über diverse Gags zu lachen. Fans der Serie werden aber definitiv glücklich mit SCREAM 4 werden.