The great debaters

Denzel Washington führt nicht nur Regie in dem Drama THE GREAT DEBATERS, sondern spielt auch gleichzeitig die Hauptrolle. Die 30er Jahre sind immer noch erfüllt von Rassenhass in den USA, und insbesondere im Staate Texas herrschen raue Sitten. Ein College wie das Wiley College, an dem den schwarzhäutigen Schülern tatsächlich auch Chancen eingeräumt werden, ist eher die Ausnahme. Auf diesem College gibt es einen Debattier-Club, der unter der Leitung von Professor Tolson (Denzel Washington) zum Wettstreit mit anderen Universitäten antritt, und das mit erstaunlichem Erfolg.

Im Team von Tolson sind in erster Linie typische Underdogs, die man dort nicht erwartet und denen man auch keine großen Erfolgsaussichten bescheinigen würde. Dass alle Teammitglieder ihre eigene Geschichte haben, ihre eigenen Probleme, und auch eigenständig mit Problemen unterschiedlich umgehen, dürfte klar sein, aber auch Tolson hat seine Geheimnisse…

Wer in THE GREAT DEBATERS große Action erwartet, den muss man leider enttäuschen. Bei einem Film über ein Debattier-Team ist dies allerdings auch nicht zu erwarten. Vielmehr werden hier politische und sozialkritische Themen in den Vordergrund gerückt, seien es Rassenhass, Sexismus, innerfamiliäre Strukturen, Gehorsam, das Streben nach Erfolg und Anerkennung…

Einer der interessantesten Aspekte des Films dürfte sein, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit basiert. In wie weit die Ereignisse des Films eins zu eins der Realität entsprechen, kann man nur vermuten.
Ebenfalls interessant: das Filmteam war seit 1979 das erste, das die Erlaubnis erteilt bekam, auf dem Geländer der Harvard University zu drehen, entsprechend handelt es sich um Originalschauplätze und eine entsprechend authentische Ausstattung und Szenenbilder.

Schauspielerisch kann man sich kaum eine bessere Besetzung wünschen. Mit Denzel Washington, Forest Whitaker , Jurnee Smollett, Jermaine Williams und Co. hat man Darsteller für die Rollen gefunden, die diese nicht nur glaubwürdig wiedergeben, sondern eher leben. Das Drehbuch verlangt den einzelnen Figuren allerhand Emotionen ab, Liebe, Hass, Wut, Furcht, Enttäuschung, Freude, all das ist jederzeit absolut glaubhaft an Mimik und Gestik abzulesen.

Wer also auf Filme steht, bei denen man eher den Kopf benutzen muss und nicht Gefahr läuft, durch Special Effects und Soundbombast epileptische Anfälle zu erleiden, der ist hier genau richtig aufgehoben. Die bedrückende, teilweise angsterfüllte Stimmung des Films wird perfekt transportiert, lediglich gelegentlich einen etwas spannenderen Handlungsablauf hätte ich mir persönlich schon gewünscht. Abgesehen von ein bis zwei kurzen Ausschlägen in der Spannungskurve läuft die Geschichte mehr oder weniger auf einem Level ab…