Tödliche Bekenntnisse

Vincent Cassel spielt in TÖDLICHE BEKENNTNISSE einen ehemaligen Häftling, der auf Bewährung einen neuen Job annimmt, allerdings das Problem hat, dass er noch aus Gangster-Zeiten einen enormen Haufen Schulden hat, die er nun schnellstmöglich los werden muss. Da trifft es sich recht gut, dass seine direkte Vorgesetzte Carla ganz eigene Probleme hat, bei denen er ihr zur Hand gehen kann, denn auch Carla hat eine Fähigkeit, die er zu seinen Gunsten nutzen kann.

Carla (Emmanuelle Davos) ist Sekretärin in einer Firma. Früher taub, ist sie inzwischen nur noch schwer hörgeschädigt und kann mit Hilfe eines Hörgerätes normal arbeiten. Jedoch ist sie bei ihren Kollegen nicht gerade beliebt und regelmäßig Opfer gemeiner Mobbing-Attacken. Als das eines Tages alles zu viel für sie wird, bricht sie zusammen. Um einen weiteren Zusammenbruch zu verhindern, bekommt sie einen Assistenten zugeteilt, den sie über das Arbeitsamt zugeteilt bekommt. Wie sich herausstellt, ist Paul (Vincent Cassel) ein ehemaliger Häftling, und eigentlich für die Büroarbeit nicht zu gebrauchen. Doch Carla deckt seine Fehler, da er ihr sympathisch ist.
Dafür bittet sie ihn allerdings auch um einen Gefallen: er soll ihr helfen, sich an ihren Kollegen zu rächen. Das klappt soweit auch ganz gut, doch dann holt Paul seine Vergangenheit wieder ein. Er muss innerhalb kürzester Zeit einen großen Berg Schulden begleichen, und das wird ihm mit ehrlicher Arbeit nicht möglich sein. Carlas Talent, von Lippen zu lesen, erscheint ihm da als rettende Idee: sie soll für ihn den Übergabeort einer großen Geldsumme bei ein paar Gangstern aus der Ferne herausfinden, indem sie die observiert. Carla steigt bei dem Plan ein und bringt sich damit in größte Schwierigkeiten…

Regisseur Jayques Audiard verpasst es leider, hier einen spannenden Thriller der Marke „Das Fenster zum Hof“ zu erschaffen. Mehr als die Hälfte der Spielzeit wird darauf verwendet, erst einmal das Verhältnis zwischen Paul und Carla zu klären und ein wenig mit den unterschiedlichen Standpunkten der beiden zu spielen. Das hat leider nichts von einem Thriller. Auch später, als Carla dann anfängt, sich ebenfalls in den Gangsterkreisen zu bewegen, bleibt die Spannung zunächst mäßig. Erst relativ weit am Schluss wird es dann etwas spannender und das Tempo steigt, aber auch hier hat man das Gefühl, dass man das alles noch besser hätte ausarbeiten können.

Was der Streifen im Endeffekt mit dem Titel TÖDLICHE BEKENNTNISSE zu tun hat, bleibt letztendlich ein Rätsel. Hier hat man wohl versucht, mit einem möglichst reißerischen Titel noch zusätzliche Käufer an Land zu ziehen. Die Erwartungshaltung war allerdings entsprechend hoch, und das kann der Film letztendlich nicht halten. Hier wäre ein etwas weniger Action versprechender Name vielleicht schlauer gewesen, damit man auch weiß, was einen erwartet.