Escapee – Nichts kann ihn stoppen

Mit der Erwartung an einen überzeugenden Dominic Purcell (bekannt aus Prison Break) und einen spannenden Thriller habe ich mir ESCAPEE – NICHTS KANN IHN STOPPEN angeschaut. Mit der Erkenntnis, dass ein guter Schauspieler alleine noch keinen überzeugenden Film macht, habe ich die DVD wieder aus dem Player genommen, als der Abspann läuft. Warum? Das erfahrt ihr hier.

Eigentlich beginnt ESCAPEE ganz nett. Ein paar eigentlich völlig austauschbare Studenten besuchen eine Psychiatrie, als der psychopathische Killer Jaxon gerade durch den Gang transportiert wird. Statt die Studenten erst noch einmal zurück zu führen, sollen sie sich mit dem Gesicht zur Wand drehen und den Frauenmörder nicht anschauen. Studentin Abby, deren Vater auch einmal Patient in dieser Psychiatrie war, hält sich nicht an diese Regel und sucht den Blickkontakt zu Jaxon. Der erkennt natürlich sofort die frappierende Ähnlichkeit zu seiner Ex-Freundin und attackiert sie noch im Gang. Von den Pflegern weggezerrt, teilt er ihr mit, dass er sie sich holen kommen wird…
Was folgt, ist eine eher schlecht als recht zusammenkonstruierte Ansammlung an Zufällen, dummen Begebenheiten, kaum nachzuvollziehenden Handlungen und Verbindungen zwischen den Charakteren, die so dermaßen an den Haaren herbei gezogen sind, dass es schon fast schmerzt.
Jaxon bricht aus dem Gefängnis aus, gelangt durch Zufall an Abbys Telefonnummer, ihre Adresse, und macht fortan Jagd auf die junge Frau und alle, die mit ihr in Verbindung stehen…
Dominic Purcell spielt den Psychokiller recht überzeugend. Dass er dafür nur ein ernstes Gesicht machen muss, um zwischen den ganzen Teenies böse zu wirken, ist dabei recht hilfreich.
Statt eines Thrillers gibt es einen Horrorfilm ohne wirklichen Horror, der zudem weite Strecken komplett ohne Blut auskommt, dafür aber ganz viel enorm peinliche Pseudo-Erotik an den Tag legt, dass man auf das DVD-Cover auch gleich noch ein „Sex sells“-Emblem anbringen könnte. Erschreckend, wie viel nackte Haut hier gezeigt wird, ohne wirklich etwas zu zeigen und ohne wirkliche Gründe dafür zu haben (Beispiel: Studentin XY kommt zu ihren beiden Freundinnen nach Hause zum Lernen. Es hat geregnet, sie ist nass geworden. Natürlich zieht sie sich, kaum dass sie die Tür hinter sich zugeklappt hat, bis auf die Unterwäsche aus, obwohl sie direkt vor einem Fenster steht und noch nicht geklärt ist, ob sie trockene Sachen von jemandem bekommen kann…).

Fans von Dominic Purcell sollten sich lieber noch einmal Prison Break anschauen. Der Rest der Geschichte ist leider ebenfalls am Thema vorbei. Mehr Grusel bei etwa gleicher Zielgruppe bilden sämtliche Scream-etc.-Slasherfilme.