The Scorpion King 1-3-Box

Universal Pictures beschert uns mit THE SCORPION KING 1-3 einen schicken Ausflug ins alte Ägypten. Ursprünglich lief der erste Teil der Trilogie eher als „letzter Teil“ von der Mumien-Trilogie, wenn auch ohne Brendan Fraser (und bevor der tatsächlich dritte Teil der Filmreihe erschien). Mit Dwaynel Johnson in der Hauptrolle, konnte man sich auf satte Action freuen, die vielleicht ein wenig ernsthafter zu Werke gehen würde als die bis dahin stellenweise eher humoristisch ausgelegten Mumienfilme… Doch die Tatsache, dass in jedem der drei Teile ein anderer Hauptdarsteller den Scorpion King mimt, lässt bereits im Vorfeld böses erahnen.

THE SCORPION KING aus dem Jahr 2002 dürfte hinreichend bekannt sein. Dwaynel Johnson stellt sich mit langer Zottelmähne einem ganzen Heer, um den Herrscher Memnon auszuschalten, der die gesamten Wüstenvölker durch seine Armee versklavt. Hierfür muss er zunächst die Hellseherin Cassandra erwischen, denn die ist mit ihren Vorhersagen das perfekte Schutzschild für Memnon…
Die Geschichte diente seinerzeit als Prequel zum zweiten Teil von „Die Mumie“ und ist actionreich erzählt, allerdings vom filmischen Anspruch her unter seinen Erwartungen geblieben. Nichtsdestotrotz ein packender Actionreißer, der sich an das orientiert, was er am besten kann: Schwertkampf und Muskelkraft.

THE SCORPION KING – AUFSTIEG EINES KRIEGERS erzählte sechs Jahre später wiederum die Vorgeschichte zum Scorpion King. Neuer Hauptdarsteller (Michael Copon), neuer Regisseur (Russel Mulcahy), und inzwischen schon kaum noch Bezug zur eigentlichen Geschichte der Mumie. Mathayus ist ein Junger Arkadier, der noch vor seiner Ausbildung mit ansehen muss, wie sein Vater heimtückisch ermordet wird. Als er ein paar Jahre später nun als erwachsener und ausgebildeter Krieger in seine Heimat zurückkehrt, stellt er fest, dass der Mörder seines Vaters inzwischen den Königsthron bestiegen hat und als Tyrann herrscht. Da er aber schwarzmagische Kräfte besitzt, muss Mathayus zunächst eine mächtige Waffe finden, mit der er König Sargon töten kann: das Schwert des Damokles…
Ein schon leicht verwirrender Genre-Mix aus ägyptischer und griechischer Mythologie, der leider nicht immer ganz funktioniert. Die Darsteller wirken allesamt austauschbar, und die Dialoge lassen einem eher die Gänsehaut kommen, als es die Geschichte an sich tut. Der Humor, der hier anzusprechen versucht wird, ist auf einem ähnlichen Niveau wie der Streifen „Dungeons and Dragons“. Ebenso die Special Effects. Einen Bombast im Stil von Die Mumie sucht man hier vergeblich.

THE SCORPION KING – KAMPF UM DEN THRON schließlich greift wieder etwas später ein. Mathayus ist inzwischen ein Auftragsmörder (ein ganz schöner Abstieg für einen ehemaligen Herrscher), der sich anheuern lässt, um andere Könige zu beschützen.
Regisseur Roel Reine schickt 2011 Victor Webster als neuen Scorpion King in eine Geschichte, die wohl lediglich durch das Auftreten von Leuten wie Ron Pearlman, Billy Zane oder Dave Bautista noch vor dem völligen Einbruch gerettet wird. Aber selbst das ist nur eine geringfügige Aufwertung der ansonsten recht katastrophalen Geschichte.
Soldaten, die wie römische Legionäre aussehen, treten gegen Ninjas an. Ein magisches Amulett, das Buch der Toten und einige andere an den Haaren herbeigezogene Klischees komplettieren das Chaos, welches man da zu sehen bekommt. Zugegeben: die Kampfszenen sehen wirklich rasant aus, aber das war es auch schon. Special Effects? Das gibt es deutlich besser. Dialoge? Vergesst es, die Gespräche scheinen lediglich dafür da zu sein, damit man keinen Stummfilm drehen musste. Was das alles überhaupt noch mit Ägypten und Mumien zu tun hat, entzieht sich leider fast komplett meiner Kenntnis. Wer also in dieser Richtung etwas erwartet, wird komplett enttäuscht werden.
Die Box gibt es für knapp unter dreißig Euro im Handel. Wer also die Sammlung komplettieren will, kann hier zugreifen, ohne zu tief in den Geldbeutel greifen zu müssen. Wirklich sehenswert ist hierbei allerdings eigentlich nur der erste Teil, und auch der ist schon im Vergleich zu den „Mumien“-Filmen eher zweite Wahl.