Disturbia

Aus der Reihe Club Cinema Blue erreicht uns der Film DISTURBIA mit dem aus den Transformers-Filmen bekannten Hauptdarsteller Shia LaBeouf. Wie das Backcover verrät, wurde der Film von der Bildzeitung als „Das Fenster zum Hof 2007“ tituliert. Auch wenn wir sonst nicht so viel davon halten, uns unsere Meinung vorbilden zu lassen, hier trifft die Beschreibung recht gut.

Kale Brecht (Shia LaBeouf) verursacht einen Autounfall, bei dem sein Vater zu Tode kommt. Dieses Ereignis zeichnet den Teenager, und er wird mehr und mehr zum „Problemkind“ in der Schule. Als er seinen Lehrer dann (nach einem zugegeben recht fiesen Kommentar unterhalb der Gürtellinie) mit der Faust ins Gesicht schlägt, bekommt er Hausarrest. Anfangs findet er das noch recht lustig, doch als seine Mutter (Carrie-Anne Moss) ihm sämtliche Unterhaltungselektronik streicht, ändert sich das recht schnell. Um sich abzulenken, fängt Kale an, seine Nachbarn mit dem Fernglas zu beobachten. Nachdem er dadurch zunächst einmal Kontakt zu seiner neu hinzugezogenen attraktiven Nachbarin Ashley(Sarah Roemer) bekommt, stellt er alsbald merkwürdiges Verhalten bei einem anderen Nachbarn fest. Ein paar Zufälle lassen ihn letztlich davon überzeugt sein, dass es sich bei Mr.Turner (David Morse) um einen Serienkiller handelt. Jetzt muss er nur noch Beweise dafür finden, aber seine Fußfesseln verhindern, dass er das Haus verlässt. Also muss sein bester Freund Ronnie (Aaron Yoo) für ihn einspringen…

DISTURBIA als Remake von ‚Das Fenster zum Hof’ abzutun, würde dem Film nicht gerecht werden. Hier werden jede Menge frische Ideen eingebaut, die man zwar auch schon bei anderen Filmen zu sehen bekommen hat, allerdings noch nicht in solch einer Kombination. Hier wird die Spannung eines Hitchcock-Films mit dem Schrecken eines Hannibal Lektors gepaart. Nachdem Mr. Turner herausfindet, dass er beobachtet wird, lässt er Kale dies nur allzu deutlich wissen und weist ihn dezent zwischen den Zeilen darauf hin, dass es für ihn unter Umständen gesünder wäre, dies in Zukunft zu unterlassen. Wem sich bei diesem Zusammentreffen nicht gedanklich die Nackenhaare aufstellen, der hat eindeutig zu viele schockierende Filme gesehen.
DISTURBIA spielt in erster Linie mit den Bildern, die es nicht zu sehen gibt. Seien es die Bilder des Autounfalls, die Kale Zeit seines Lebens begleiten dürften, bis hin zu den Morden von Mr. Turner, die es nicht zu sehen gibt. Hier hätte man deutlich blutiger werden können, allerdings hätte das der Qualität des Films nicht gut getan.
So bleibt ein Film, der von der ersten bis zur letzten Sekunde an den Bildschirm fesselt und trotz großer Vorschusslorbeeren noch zu überraschen weiß. Eindeutig ein Film, der es wert ist, in einer solch vorzeigbaren Reihe wie Club Cinema zu erscheinen, und eindeutig ein Film, dem ich im Vorfeld nicht so viel Qualität zugetraut hätte. Tolle Schauspieler, eine spannende Geschichte mit zwar bekannten Elementen, diese aber frisch erzählt. Kein Wunder, dass der smarte Jungdarsteller Shia LaBeouf nach dieser Leistung fast nur noch große Blockbuster gedreht hat.