Alien vs. Predator – Survival of the fittest (Playstation Portable)

Die beiden größten Bedrohungen der Menschheit sind jetzt auf der tragbaren Playstation erhältlich. Die Rede ist jetzt allerdings weder von Grippeviren, noch von Volksmusik. Aliens und Predatoren treffen aufeinander! Ein Glück für uns, dass sich diese beiden ausserirdischen Spezies gegenseitig noch viel weniger leiden können als uns. Als Konsolenadaption zum zweiten Teil des Kinofilms schlüpfen wir in die Rolle des Predators, der sich auf die Jagd nach den hässlichen säurespeichelnden Monstern macht, und ganz nebenbei sämtliche Spuren der eigenen sowie deren Anwesenheit zu verwischen versucht. Dabei stellt sich schon hier die erste logische Frage: Warum sollte eine derart überlegene Spezies zwanghaft versuchen, unentdeckt zu bleiben, und warum darf ich als Spieler nicht auch unbewaffnete Passanten niedermähen, ohne dafür Punkte zu verlieren? Eine Erklärung dafür konnte ich leider nicht finden, und auch die Hintergrundstory mit dem unfreiwilligen Absturz des Predator-Raumschiffs ist lediglich Augenwischerei.

Selbstverständlich stehen uns alle überlegenen Technologien wie Tarnung, Laserkanone und die unterschiedlichen Optikmodi (neben der Normalansicht stehen noch eine Wärmebildsicht, ein Alien-Aufspürmodus und ein Technologiemodus zur Verfügung). Im späteren Spielverlauf kann man sich noch zusätzliche Waffen erarbeiten. Eigentlich ist man speziell auf die zusätzlichen Waffen aber nicht angewiesen. Viel besser wäre eine Option gewesen, die die Kameraperspektive optimiert. Im Verfolgermodus arbeitet sich der Predator von Aufgabe zu Aufgabe (die sich recht schnell wiederholen: Computerteile zerstören, Alienrotze aufwischen, Aliens umbringen), dreht man sich, dann… Ne, eben nicht: die Kamera bleibt, wo sie ist! Das ist zwar ganz nett, wenn man sich mal selbst anschauen will, aber für das Gameplay ist es nicht gerade förderlich… Die Kamera muss ich stattdessen mit den Schultertasten mitdrehen. Das geht recht schnell auf die Spielbarkeit des Teils, denn davon ausgehend, dass man die Schultertasten jeweils mit dem Zeigefinger bedient, und weiter davon ausgehend, dass man immer einen Finger am Abzug haben will, bleibt kein freier Finger mehr übrig, um zu interagieren oder die einzelnen Waffen bzw. Sichtmodi durchzuschalten. Sehr schade. Das regelmäßige Wechseln der Ansicht wird auf die Dauer auch recht lästig, denn wirklich gut die Umgebung erkennen tut man wirklich nur im Normalmodus, da aber entdeckt man alle entscheidenden Punkte nur, wenn man direkt davor steht.

Die mangelnde KI der Aliengegner (welches die einzigen sind, mit denen man sich offiziell im Spiel anlegen darf) fördert den Spielspaß auf Dauer leider auch nicht. Gerät man in den Klammergriff eines Aliens, dann heißt es kräftig auf die X-Taste drücken, und man wird mit ein wenig brutaler Gewalt optisch belohnt. Mehr gilt es dann aber auch nicht zu erwarten. In der Regel dürften sich die Gegner auch schon auf Entfernung erledigen lassen, wenn einem nicht gerade die vertrackte Kameraführung einen Strich durch die Rechnung macht und man von Aliens umzingelt wird, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung davon zu haben.

Der Skirmish-Modus des Spiels reicht auch nicht lange hin, um lange an die PSP zu fesseln. Immer neue Wellen von Angreifern gilt es zu dezimieren. Immer draufhalten, was die Armklauen bzw. die Schulterkanone hergibt, bis man umkippt. Okay! Im Multiplayermodus tritt man dann gegen bis zu 3 weitere Predatoren an. Da die jeweilige Ausrüstung, Tarnung und Bewaffnung allerdings identisch ist, ist es lediglich meist die Frage, wer wen als erstes entdeckt, um zu ermitteln, wer wohl gewinnen wird…
Aus ALIEN VS. PREDATOR – SURVIVAL OF THE FITTEST hätte rein optisch und auch von der Spielidee her ein richtig tolles Spiel werden können, wenn man inhaltlich mehr Möglichkeiten offen gehalten hätte (z.B. auch die Option, Mensch oder Alien-Seite zu spielen), so aber sorgen die sich ständig wiederholenden Aufgaben und die misslungene Kameraführung dafür, dass man, so man denn bis zum Schluss durchhält, dieses Spiel bei Seite legt und wahrscheinlich nie wieder hervorholt. Aber dieses Schicksal müssen viele Adventures hinnehmen.