Cars 2 (Xbox 360)

Hm. Eigentlich hatte ich bei CARS 2 damit gerechnet, ein Videospiel zum Film vorgelegt zu bekommen, wie man es eigentlich bei solchen Titeln erwartet. Dass es hierbei um den zweiten Teil der Geschichte geht, bekommt man aber nur durch das Setting und ein paar Charaktere mit, ansonsten hätte hier auch „Cars Racer“ oder ähnliches auf der Verpackung prangen können. Mehr als ein lustiger, im Cars-Universum angesiedelter Funracer ist das Spiel nämlich nicht, aber eben auch nicht weniger.

Im Hauptmenü von CHROM, dem computergestützten Hauptquartier der Regierung für operative Motorspionage, könnt ihr zunächst euer Fahrzeug wählen und euch danach zu einem Agenten ausbilden lassen. Was man als Motoragent alles können muss? Neben „schnell fahren“ gibt es da den einen oder anderen Trick, den die Cars-Charaktere drauf haben, angefangen bei noch recht standardmäßigen Sachen wie Driften und Windschattenfahrten kommen dann auch noch Turbos und Waffen hinzu. Für die Turboaufladungen müsst ihr (genretypisch) eben genau solche Sachen machen wie Driften oder Windschattenfahrt, habt aber auch noch Optionen wie „auf zwei Rädern fahren“ oder „Rückwärtsfahren“ in der Hinterhand, um der Turboleiste bei Wachsen zuzuschauen. Ist sie ganz voll könnt ihr auch einen Superturbo zünden, der euch obendrein ein Schutzschild gewährt.
In den Kampfmodi könnt ihr gegnerische Fahrzeuge gezielt rammen, oder einfach Waffen aufsammeln, die auf der Strecke verteilt sind und nur darauf warten, von euch eingesetzt zu werden. Maschinengewehre, Raketenwerfer, Satellitenlaser, also auch mehr oder weniger bekannte Dinge ohne große Überraschungen. Über gute Platzierungen am Schluss bekommt ihr Erfahrungspunkte, mit denen ihr andere Events und Schauplätze freischalten könnt.

Als Rennvarianten gibt es einen normalen Rennmodus, einen Rennmodus, wo ihr gegen eine ablaufende Uhr fahrt und für erledigte Gegner zusätzliche Zeit bekommt, einen Survivalmodus, bei dem ihr Batterien einsammeln müsst, und einen Versusmodus.

Wer schon immer mal mit Lightning McQueen, Hook oder den neuen Figuren Finn McMissile oder Holley Shiftwell über einfache Parcours kurven wollte, statt mit Mario und Donkey Kong oder Sonic & Co., der ist hier gut aufgehoben. Das Spiel richtet sich definitiv explizit an die Filmfans, die wirklich alles von Lightning McQueen haben wollen. Wer hier aufgrund des Videospiels zugreifen will, sollte sich überlegen, ob die technisch bessere Konkurrenz in Form von Sega Allstar Racing oder eben Super Mario Kart nicht vielleicht doch die bessere Wahl ist.
Abgesehen von einer zwar soliden, aber insgesamt eher verhaltenen Steuerung und einer in sich stimmigen, aber nicht gerade Polygon-reichen Grafik ist es vor allem das eher vewirrende Menü, in dem ich die Rennen auswähle. Hier wird man quasi nicht gefordert, sondern muss in Eigenverantwortung Rennen bestreiten, um andere Rennen freizuschalten. Da ist mir die Version 1000x lieber, bei der ich eine Strecke nach der anderen meistern muss, um voran zu kommen, oder wo wenigstens Rennserien mit Punktesystem angeboten werden.
All das sind Dinge, dich ich in CARS 2 vermisse, und selbst der Mehrspielermodus kann da nicht mehr viel rausreißen, auch wenn mit mehr als einer Person vorm Bildschirm zugegeben schon mehr Spaß aufkommt.

In sich solide, aber im direkten Vergleich mit der Konkurrenz eben nur zweite Wahl und als Spiel zum Film einfach mit zu wenig Bezug dazu ausgestattet. Leider „nur“ ein Lizenzprodukt ohne viel Seele.