Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn (Xbox 360)

Tim und Struppi gehören zu den Helden meiner Jugend. Vor allem als Hörspiel sind die beiden für mich noch ein Begriff, sogar mehr als als Comic. Nichtsdestotrotz habe ich Tim, Struppi und Kapitän Haddock seinerzeit in mein Herz geschlossen. Umso mehr erfreut es einen da natürlich, wenn sich zwei Filmriesen (Steven Spielberg und Peter Jackson) zusammentun, und einen modernen Film machen. DIE ABENTEUER VON TIM UND STRUPPI – DAS GEHEIMNIS DER EINHORN lädt förmlich dazu ein, als Videospiel veröffentlicht zu werden. Und der Titel lässt vermuten, dass man sich die Option offen hält, noch weitere Filme zu veröffentlichen, die dann gegebenenfalls auch als Videospiele erscheinen. Aber bleiben wir erst einmal bei DAS GEHEIMNIS DER EINHORN.

Die Einhorn ist ein altes Schiff. Durch Zufall gerät Tim auf einem Trödelmarkt an ein Modell dieses Schiffes. Kurz, nachdem er es gekauft hat, kommt ein weiterer Interessent und bietet jede Menge Geld dafür. Doch Tim will nicht weiterverkaufen. Als er dann ein Geheimfach entdeckt, das Aufschluss auf das Versteck eines Schatzes gibt, wird ihm klar, warum so immenses Interesse an einem Modellschiff besteht. Kurz darauf wird bei Tim eingebrochen und das Schiff gestohlen, doch er kann die Diebe verfolgen und stellt fest, dass es mehrere Modelle des Schiffs gibt, die zusammen wohl das Rätsel um den versteckten Schatz auflösen können. Ein gefährliches Abenteuer beginnt…

Man merkt dem Spiel an, mit wie viel Liebe zum Detail man hier gearbeitet hat. Hier geht es weniger darum, ein perfektes Spiel abzuliefern, sondern vielmehr, das Flair der Helden einzufangen, so wie wir sie kennen. Dazu zählt unter anderem, dass Tim mehr oder weniger gewaltfrei seine Abenteuer bestreitet (und sich gegebenenfalls auf seine Fäuste verlässt, statt zu irgendwelchen Schusswaffen zu greifen), dass Struppi für einen Hund eigentlich viel zu intelligent ist, und dass die Bösewichte im Grunde genommen nur Gauner sind, und keine Killer.

Womit lässt sich DIE ABENTEUER VON TIM UND STRUPPI spielerisch am besten vergleichen? Schwer zu sagen. Es spielt sich tatsächlich ein wenig wie ein spielbarer Comic: die Handlung ist fest vorgegeben, ein Scheitern ist eigentlich undenkbar, aber wir müssen selbst die Lösungen für bestimmte Rätsel finden (keine Bange, die sind sehr einfach und springen einem förmlich ins Auge). Ab und zu kommt es dann doch zur Auseinandersetzung mit Leuten, die nicht auf eurer Seite stehen, dann gibt es was auf die Nase. Begleitet von Vogelgezwitscher, können die auf die Bretter geschickten Gegner erst einmal Sterne zählen, die sich um ihre Köpfe drehen. Auch mit dem Schwert muss man umgehen können (okay, doch nicht ganz Waffen-frei, der gute Tim), mit Flugzeugen fliegen etc.. Dabei erlebt ihr die Geschichte des Films nach und reist zu den unterschiedlichsten Orten.

Auch im Koop-Modus macht das Spiel sehr viel Spaß, hat hier aber deutlich weniger von einem Adventure, als vielmehr von einem Jump´n ´Run-Spiel. Gemeinsam gilt es, die Levels zu durchschreiten, Kisten zu sammeln und Verkleidungen und neue Karten freizuschalten.

Zu guter letzt gibt es auch noch einen Herausforderungsmodus, in dem ihr gegen die KI antreten und bestimmte Ziele erfüllen müsst, um zu gewinnen.

Grafisch ist DIE ABENTEUER VON TIM UND STRUPPI – DAS GEHEIMNIS DER EINHORN sicherlich nicht gerade ein Referenztitel, in sich ist aber alles stimmig, es gibt keine Momente, in denen einen die Grafik gruseln würde. Besonders gut gefällt der Detailreichtum, wenn es um manche Schauplätze geht. Klanglich macht man rein gar nichts verkehrt, und auch die Steuerung, die optional auch mit Kinect erfolgen kann, ist durchaus gelungen und relativ präzise.

TIM UND STRUPPI wird sicherlich in erster Linie die alten Fans ansprechen, gleichermaßen hat der Film aber auch das Potential, neue Fans hinzuzugewinnen und diese natürlich auch zum Videospiel zu locken. Insgesamt eine durchaus gelungene Umsetzung vom Film zum Spiel, im Vergleich zu anderen Titeln, die derzeit in den Regalen stehen, können der Reporter und sein Foxterrier allerdings nicht auf gleicher Augenhöhe mithalten.