Fuse (Xbox 360)

Insomniac Games dürfte vielen ein Begriff sein, die eine Playstation zu Hause haben, hat sich der Entwickler doch bislang auf Sonys Konsole konzentriert und darauf absolute Hits wie die Ratchet & Clank-Titel sowie die Resistance-Reihe herausgebracht. Mit FUSE gibt es nun auch mal etwas für die XBOX360 auf Augen und Ohren. Die Ausrichtung von diesem Spiel? Hier wird ganz eindeutig dahingehend spekuliert, dass man sich mit bis zu vier Spielern vereint und als Overstrike 9 Team den Gegner in Angst und Schrecken versetzt, vorausgesetzt, man kann sich bei der Besetzung einig werden.
Die Idee ist wirklich gar nicht so verkehrt. FUSE bietet Coop-Action für bis zu vier Spieler, und das tolle daran ist, dass hier Teamwork wirklich gefördert und gefordert wird. Doch zunächst einmal ganz kurz zum Inhalt, damit man auch auf die besonderen Features eingehen kann:
Vor einigen Jahren ist der Regierung das außerirdische Material namens Fuse in die Hände geraten. Diese Energiequelle könnte man theoretisch für den Fortschritt der Menschheit nutzen, stattdessen ist aber selbstverständlich das Interesse viel größer, Fuse waffenfähig zu machen, was letztendlich auch gelingt. Zu dumm nur, dass dieses vermeintliche Geheimnis gar nicht so geheim ist, und eine Organisation mit dem Namen Raven in die geheime Regierungsbasis eindringt, um sich des Fuse habhaft zu machen. Kurz entschlossen wird ein vierköpfiges Söldner-Team (Dalton Brooks, Izzy Sinclair, Jacob Kimble und Naya Deveraux) engagiert, um die terroristische Bedrohung im Keim zu ersticken (na klar, da werden Externe für herangezogen, statt die eigenen Special Forces zu akquirieren). Um gegen diese Übermacht eine Chance zu haben, greifen die vier Söldner kurzerhand zu, als sie (wie praktisch) vier unterschiedliche Fuse-Waffen in den Laboren entdecken, die allesamt unterschiedliche Fertigkeiten haben…
Diese vier Waffen sind im Endeffekt der Dreh-und Angelpunkt, der FUSE von anderen Spielen abhebt und der den Coop-Reiz ausmacht. Verfügbar sind: eine Armbrust (ja, ausnahmsweise mal kein Bogen), die Quecksilberpfeile verschießt und die Gegner in Brand setzt, eine Strahlenkanone, die bei mehrfachen Treffern kleine schwarze Löcher erzeugt, die ganze Gegnertrupps einziehen, ein Gewehr, das den Gegner in Kristallsplitter einhüllt, ihn bewegungsunfähig macht und bei weiteren Treffern in einer Splitterexplosion endet, und dann gibt es noch das Gewehr mit einem recht großen Schildgenerator, hinter dem sich das komplette Team verschanzen kann.
Grafisch und soundtechnisch ist FUSE sehr ordentlich, hat allerdings auch stellenweise ein wenig Luft nach oben. Bis hierhin klingt alles super, und es macht auch unglaublich viel Spaß, im Team vorzugehen. Wo also bitte ist der Haken?
Ganz einfach: spielt man nicht im Team, so muss man sich mit der nicht immer optimal verhaltenden KI des eigenen Teams herumschlagen. Ihr könnt zwischen euren Teammitgliedern hin und her wechseln und somit sämtliche Waffen selbst nutzen, wenn ihr wollt. Zudem stellt man auch recht bald fest, dass, obschon die Effekte mit den Fuse-Waffen sehr schick und effektiv sind, diese nicht zwangsläufig auch eingesetzt werden müssen, um voran zu kommen. Viel zu oft greift man auf die konventionellen Feuerwaffen zurück, die sich in den Gefechten einfach etwas „übersichtlicher“ spielen lassen. Das Trefferfeedback erhält man so oder so über das Fadenkreuz, sodass sich die schlauchigen Levels recht zügig von Gegnern befreien lassen.
Fast schon obligatorisch ist für ein solches Spiel die Möglichkeit, die eigenen Fertigkeiten der einzelnen Figuren aufzuleveln. Hier gibt es unterschiedliche Zusatzfertigkeiten, die man sinnvoll ins Spielprinzip implementiert hat und damit noch mehr spielerische Freiheit bei der Herangehensweise schafft.
Letztendlich sei noch der Echelon-Modus erwähnt, der ähnlich wie der bekannte Horde-Modus darin besteht, mehrere Wellen (insgesamt gibt es 12) von Gegnern zurückzuschlagen. Damit dürfte gesichert sein, dass man nach erfolgreicher Kampagne auch noch genug zu tun hat, wenn einem FUSE gefallen hat.
Alles in allem bleibt FUSE ein Spiel, das absolut souverän über dem Durchschnitt steht, teilweise sehr gute Ansätze hat, diese aber nicht bis ins letzte Detail ausarbeitet und somit den Sprung in die erste Reihe der 3rd-Person-Shooter verpatzt. Hier wäre insgesamt noch etwas mehr drin gewesen, insbesondere, wenn man berücksichtigt, was Insomniac Games bislang für Arbeiten abgeliefert haben.