Ghost Recon: Future Soldier (Xbox 360)

Es wird mal wieder Heimlich geschossen. GHOST RECON: FUTURE SOLDIER spielt, wie der Titel schon verrät, in der Zukunft, wenn auch nicht in einer sehr weit entfernten. Als Mitglied des Ghost-Teams, einer Spezialeinheit vom JSOC, ist es eure Aufgabe, die Missionsziele wie ein Geist zu meistern. Unerkannt auftauchen, Missionsziel erledigen, unerkannt abtauchen. Die Ghost-Recon-Reihe ist schon lange bekannt dafür, ein eher taktisch ausgerichteter Shooter zu sein. Inwieweit das auch in einem zukünftigen Szenario funktioniert, erfahrt ihr hier bei uns.
Das Ghost-Team ist eines der am besten ausgerüsteten der Welt. Mit modernster Waffentechnologie in der Hinterhand, ist es den spezialisierten Kampftruppen ein leichtes, die Oberhand im Gefecht zu behalten. Ihr derzeitiger Auftrag führt Ghost Leader, Pepper, 30K und Kozak auf die Spur eines Waffenhändlerrings, der mithilfe einer schmutzigen Bombe ein anderes komplettes Ghost-Team auf dem Gewissen hat, das vorher auf seiner Spur war…
Im Endeffekt ist die Geschichte absolut austauschbar: ob nun Waffenschieber oder Terroristen, im Endeffekt müsst ihr in den einzelnen Missionen dann doch wieder nur irgendwelche Zielpersonen ausschalten, Leute aus der Gefahrenzone eskortieren, die vielleicht was wissen, und Informationen sammeln, die euch dann ggf. zum nächsten Einsatzort führen. Auf diese Art und Weise bereist ihr Pakistan, Nigeria, Russland und Norwegen, um den Bösewichten das Handwerk zu legen.
Wo die Story nichts mehr vom Teller zieht, da ist wenigstens die Technik überzeugend. GHOST RECCON: FUTURE SOLDIER macht optisch einen ordentlichen Eindruck, lässt es an den passenden Stellen kräftig in den Boxen rumpeln und zeigt auch bei der Steuerung gefälliges Entgegenkommen. Umständliche Taktik-Menüs sind fast schon gänzlich raus (überhaupt spielt sich der Titel ziemlich actionlastig für einen Taktikshooter), und vieles, was ihr für einen erfolgreichen Missionsausgang benötigt, ist euch sowieso schon mit in eure Shooter-Wiege gelegt worden, will heißen: ein Großteil der Steuerung ist Genre-Standard.
Was also genau zeichnet diesen Shooter aus? Im Endeffekt läuft alles darauf hinaus, dass eine Kombination aus dem verbliebenen Taktik-Anteil und den Gadgets, die euch die moderne Waffentechnologie bieten, den Reiz des Spiels ausmachen. Wem es zu langweilig ist, die 14 Missionen alleine zu spielen, der kann auch auf den Koop-Modus zurückgreifen, in dem bis zu vier Spieler gleichzeitig an der Operation beteiligt sind.
Aber natürlich gibt es auch einen klassischen Multiplayer, der aber, ebenso wie die Kampagne, vornehmlich taktisch zum Erfolg führt.
Fans der Ghost Recon-Reihe werden vielleicht mit einem lachenden und einem weinenden Auge das Spiel betrachten. Der etwas zurück gegangene Taktikanteil dürfte nicht jeden erfreuen, sorgt unserer Meinung nach aber auch für etwas mehr Action und Wind in der Spielserie und könnte somit den Zahn der Zeit deutlich besser treffen, denn wenn die Verkaufszahlen der letzten Jahre eines gezeigt haben, dann ist es das, dass der durchschnittliche Shooter-Fan lieber ein noch bombastischer inszeniertes Call Of Duty kaufen will, als einen anspruchsvollen Taktik-Titel.