Ghostbusters: The video game (Playstation 3)

“Ist da etwas faul in der Nachbarschaft, wen ruft ihr dann? ->GHOSTBUSTERS“. Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum des ersten Blockbusters kommt nicht nur die BluRay-Fassung desselben in die Läden, sondern auch ein Videospiel, das es fast mit den Filmen aufnehmen könnte. Ebenfalls wie die beiden Filme stammt die Story aus der Feder von Harold Ramis und Dan Akroyd, die Figuren aus den Filmen wurden originalgetreu ins Spiel implementiert, die Synchronsprecher konnten sowohl in der englischen als auch in der deutschen Fassung gewonnen werden, es steht also grundsätzlich nichts im Wege, dass GHOSTBUSTERS – THE VIDEO GAME ein Hit wird.
Als neuer Rekrut fangt ihr im vierköpfigen Geisterjägerteam an und müsst euch zunächst einmal die Sporen verdienen. Anfänglich noch mit dem obligatorischen Protonenpack auf dem Rücken und dem Strahler in der Hand, werdet ihr im Spielverlauf immer häufiger als Versuchskaninchen für neue Technologien missbraucht. Zwar ist die Schleimkanone ja noch aus Teil 2 der Filme bekannt, aber die alternative Waffenfunktion des Schleimschnappers, mit dem ihr schwere Objekte ziehen könnt und der für viele Stellen des Spiels fürs Weiterkommen zwingend erforderlich ist, dürfte neu sein, ebenso wie die futuristische Schrotflinte für Geisterjäger oder die Markiergranaten, durch die die anschließenden Schüsse alle automatisch ihr Ziel finden. Natürlich gibt es auch die typischen Geisterfallen, in die ihr eure Widersacher hereinbuchsieren müsst. Nicht immer ganz so einfach, aber durchaus realisierbar. Statt nachzuladen, müsst ihr bei den Protonenpacks regelmäßig durchlüften, um nicht zu überhitzen.

Im Spielverlauf trefft ihr auf jede Menge alter Bekannter, seien es die Sekretärin Janine, der Bürgermeister Mulligan oder seine rechte Hand Walter Peck auf der menschlichen Seite, auf Geisterseite dürfen natürlich Slimer und der Marshmallow-Mann nicht fehlen. Eigentlich ist es nämlich nicht das Setting, das den Reiz dieses Spiels ausmacht, und auch die Waffen und Leveldesigns spielen nur eine untergeordnete Rolle: entscheidend sind die Figuren, die ihren Witz, ihren Charme und ihre Schlagfertigkeit auch nach fünfundzwanzig Jahren nicht verloren haben und diesen Humor, der den Filmen zu solch großem Erfolg verholfen hat, haben Ramis und Akroyd perfekt für das Videospiel einfangen können.

An und für sich ist GHOSTBUSTERS ansonsten ein solider 3rd-Person-Shooter, der grafisch und klanglich mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurde und durch die extravagante Gegnervielfalt punktet. Man darf dabei allerdings auch nicht vergessen, dass die Geister in der Regel nur selten zurückschießen und die Gegenwehr sich ein wenig in Grenzen hält. Die Lichteffekte des Spiels punkten ganz besonders gut, an anderer Stelle wären dann ein paar abwechslungsreichere Texturen dafür wünschenswert gewesen. Die vielfach zerstörbare Umgebung macht ebenfalls Laune, auch wenn man natürlich versucht, so wenig unnötigen Schaden wie nur möglich zu verursachen.
Leider hat GHOSTBUSTERS ebenfalls ein paar kleinere Mankos: das Spiel selbst ist innerhalb kurzer Zeit abgefrühstückt, hier hätte man die Geschichte gerne noch ein wenig länger spinnen können (auch wenn dann natürlich irgendwann die Luft hätte raus sein können). Zudem bleibt zu bemängeln, dass die eigene Spielfigur völlig gesichtslos bleibt. Weder wird man irgendwann auch nur einen einzigen Kommentar zu hören bekommen, noch erfährt man etwas über die Motivation der eigenen Spielfigur, ein Geisterjäger werden zu wollen.

Für Fans ist GHOSTBUSTERS – THE VIDEO GAME selbstverständlich ein absolutes Muss, denn die Story wird so witzig erzählt, dass man fast das Gefühl hat, am dritten Film teilzunehmen. Wer Ghostbusters bislang nicht kannte (gibt es überhaupt Leute, die die Filme nicht kennen? Wenn nein: gibt es überhaupt Leute, denen die Filme nicht zugesagt haben?), der sollte ganz schnell diese eklatante Wissenslücke stopfen, sich ebenfalls zum Fan umwandeln lassen und dann entsprechend natürlich auch das Videospiel abfeiern. Bleibt nur noch die Frage zu klären: wann kommt der Film zum Spiel?