Guitar Hero World Tour (Playstation 3)

Seit alternative Steuerungssysteme für Spielekonsolen Einzug in die Wohnzimmer gefunden haben, seien es nun Mikrofone oder Buzzer, haben sich diese mehr und mehr zu Partykrachern entwickelt. Gleiches gilt natürlich auch für die Pseudo-Saiteninstrumente für GUITAR HERO. Erstmals in der Reihe werden nun auch weitere Bestandteile einer Band als Controller mit ins Spiel eingebunden, womit GUITAR HERO WORLD TOUR in direkten Wettkampf mit Rock Band gehen dürfte. Neben der Gitarre kann man sich nun auch Bass, Schlagzeug, und Gesangsmikrofone schnappen und losrocken.

In unserem Test beschränken wir uns allerdings auf die Gitarren/Bass-Variante. Die Spielsteuerung ist im Prinzip wie gehabt: es läuft ein Song, ihr seht in der Mitte des Bildschirms einen Gitarrenhals mit den vorne angedeuteten Controllertasten. Wie auf einer Autobahn kommen euch nun die einzelnen Noten auf der jeweiligen „Saite“ entgegen, wenn sie den Anschlagpunkt erreicht haben, müsst ihr die entsprechende Taste gedrückt halten und in die als Wipptaste auf dem Gitarrencontroller befindlichen Saiten hauen. Klingt einfach und simpel. Das ist es auch, zumindest vom Prinzip. Wie schwierig dieser Reaktionstest werden kann, zeigt sich mit fortschreitendem Schwierigkeitsgrad, wo die Noten entsprechend schneller, mehrere gleichzeitig und über mehr Bünde verteilt auf euch zukommen.

Der neue Controller, der von der Form her wie ein Mittelding zwischen einer Telecaster und einer SG aussieht, liegt recht gut in der Hand (wobei mir die Les Paul-Version etwas besser gefallen hat), zudem bietet er ein paar neue Features: Im Gitarrenhals sind zum einen berührungsempfindliche Slidebereiche, die man in Gitarrensoli benötigt, zum anderen ist die Starpower jetzt auch auf Knopfdruck am Steg verfügbar. Die Verarbeitung ist in Ordnung, auch wenn man den Gitarrenhals nicht unbedingt irgendwelchen Belastungsproben unterziehen sollte, dafür ist das Stecksystem sicherlich nicht ausgelegt.

GUITAR HERO WORLD TOUR wartet mit 84 neuen Songs auf, die man sich im Spielverlauf nach und nach freischalten kann. Unter anderem gibt es Songs von Linkin Park, Metallica, Michael Jackson, Bon Jovi oder Ozzy Osbourne zu entdecken. Ob man nun direkt einsteigt oder eine Karriere als Musiker startet, ist eine reine Geschmackssache. Alleine wird einem wohl die Karriere mehr Spaß machen, mit mehreren Leuten auf einer Party ist die direkte Action eher das richtig. Im Karrieremodus muss man sich natürlich auch noch einen eigenen Charakter erstellen, das Auge hört schließlich mit!

Was bei GUITAR HERO WORLD TOUR ebenfalls noch klar in den Vordergrund gestellt wird, sind die Downloadmöglichkeiten neuer Songs, u.a. ist beispielsweise das komplette ‚Death Magnetic’ Album von Metallica per kostenpflichtigem Download erhältlich. Wer es lieber umsonst hat, der schaut bei GHTunes vorbei. Hier kann man sich selbst erstellte Songs von anderen GUITAR HERO WORLD TOUR – Besitzern herunterladen, diese bewerten und empfehlen. Selbst erstellte Songs? Ja, auch das ist jetzt möglich. Im eigenen Tonstudio des Spiels könnt ihr natürlich auch direkt eure Eigenkompositionen einprogrammieren (ein freundliches Tutorial zeigt euch, wie es geht) und mit anderen Menschen teilen. Das Angebot, das GHTunes derzeit bietet, ist schon ganz ansehnlich, und das Potential, welches dahinter steckt, enorm, zumal hier wirklich noch viel zusätzlicher Inhalt erhältlich ist, den man sich ganz nach dem eigenen Geschmack zusammensuchen kann.