Military History – Commander: Europe At War (Playstation Portable)

Mit MILITARY HISTORY COMMANDER – EUROPE AT WAR erscheint ein rundenbasierendes Strategiespiel für das 2. Weltkriegs-Szenario. Ja, so was gab es schon das ein oder andere mal, allerdings noch nicht so häufig für unterwegs. Wie sich ein ganzer Krieg auf dem relativ kleinen Display der Playstation Portable spielt, erfahrt ihr hier.

COMMANDER – EUROPE AT WAR erinnert mich stark an das Brettspiel Axis & Allies, das es auch als PC-Variante gab. Zu Beginn des Spiels entscheidet ihr euch für eine Seite, Achsenmächte oder Alliierte eben, und spielt dann den zweiten Weltkrieg nach.
Halt, nicht ganz! Zunächst einmal entscheidet ihr, wann das Szenario starten soll, entweder 1939 mit der Invasion Polens ganz vorne bis hin zum D-Day 1944. Zusätzlich liegt es in eurer Hand, ob die Kräfteverhältnisse ausgeglichen sein sollen, oder zugunsten der einen oder anderen Seite liegen. Ausserdem kann der historische Hintergrund gebogen werden. Auch, wenn die von der KI gespielte Seite feste Spielzüge im Repertoire hat (z.B. die Vernichtung Pearl Harbors als wichtiges Ziel auf Seiten der Amerikaner), so liegt es ganz an euch, ob ihr euch an die geschichtlichen Schritte haltet oder eine ganz andere Taktik fahrt. Niemand kann euch beispielsweise zum Krieg gegen Russland zwingen (allerdings bedeutet das auch, wenn ihr Russland in Ruhe lasst, dass die sich bestens vorbereiten können). Ob der Krieg 1945 endet, ist ebenfalls optional einstellbar.

Die Weltkarte ist recht groß geraten, gespielt wird auf Hex-Feldern. Euch stehen diverse Möglichkeiten zur Verfügung, die ihr in eurer Runde ausführen könnt: mit euren Einheiten (Infanterie, Panzer, Luftwaffe, Marine bzw. U-Boote) könnt ihr euch unterschiedlich weit bewegen und ggf. angrenzende Felder angreifen. Neue Einheiten zu rekrutieren, Gelder in die Forschung zu stecken und somit die Stärke eurer Einheiten aufzubessern oder angeschlagene Einheiten zu reparieren stehen ebenfalls zur Option. Durch die Besetzung von Städten verbessert ihr die Grundvoraussetzungen für neue Truppen und Investitionsmittel. Das Terrain, auf dem sich die Truppen befinden, hat ebenfalls Einfluss auf Bewegungsweite oder die Verteidigungswerte. Neben dem Gelände hat aber auch die Kampferfahrung Einfluss auf eure Einheiten: je mehr Gefechte eine Einheit geschlagen hat, umso effektiver wird sie.

So viel sei zu den Optionen, zum Spielinhalt und zur Spielweise gesagt. Technisch ist COMMANDER – EUROPE AT WAR solide, aber auch altbacken. Die Grafik wird mit ganz schlicht gestrickten Symbolen dargestellt, die fast schon ein wenig comicartig wirkt, großartige Effekte beim Angriff fehlen ebenfalls (eine dreifarbige Explosionsgrafik, in der dann die verlorenen Einheiten als Zahl angezeigt werden, sehe ich mal nicht als Effekt an), lediglich kurze Filmsequenzen mit Originalmaterial lockern die Szenerie ein wenig auf. Auch klanglich passiert nicht wirklich viel. Die KI des Spiels ist in Ordnung, lässt teilweise aber auch kleinere Fehler erkennen, wenn es beispielsweise darum geht, unbedingt eine Stadt wieder zurückerobern zu wollen, auch wenn man haushoch unterlegen ist.
Das ist für ein Strategiespiel allerdings noch alles erträglich. Was viel entscheidender zu Buche steht, ist die eher mangelhafte Anleitung und das unverständliche Tutorial sowie die nur wenig aufschlussreichen Menüs. Wer hier also richtig mit einsteigen will, dem bleibt nichts anderes übrig, als sich selbst in das Spiel einzuarbeiten und ggf. anfangs aus Fehlern zu lernen. Hat man sich allerdings erst einmal eingefuchst, bietet COMMANDER – EUROPE AT WAR jede Menge Einstellmöglichkeiten die auch langfristigen Spaß versprechen. Das Spiel speichert übrigens nach jeder Runde, somit ist man auch bedingt in der Lage, mal kurz ein-zwei Spielzüge zu machen und dann wieder abzuschalten (vorausgesetzt, man vergisst in der Zwischenzeit nicht den groben Schlachtplan), grundsätzlich sollte man sich aber schon ein wenig Zeit hierfür einplanen.