Basketball ist (neben Handball) so ziemlich der einzige Mannschaftssport, bei dem ich früher im Sportunterricht recht gut war. Entsprechend bin ich in der Regel lieber bereit, mir ein Basketballspiel anzuschauen als beispielsweise ein Fussballspiel. Wen wundert es da, dass ich natürlich auch im Bereich Videospiele lieber auf Körbe werfe, als Tore zu schießen?!? Bekanntlich hat 2K SPORTS bisher fast immer die Nase vorn gehabt im großen Kampf um die beste Basketballumsetzung für Digitalsportler. Ob das in diesem Jahr ebenfalls der Fall ist, wird sich noch zeigen.
Neuerungen vorab: ihr spielt, wie gehabt, den gesamten NBA-Kader, es gibt die Originalspieler, die Original-Trikots, etc. Was allerdings erstmals eintritt, ist die Aktualisierung durch Online-Updates. Sobald ein Verein der NBA einen Spieler verkauft, wird dieses auch im Spiel aktualisiert, sodass ihr immer mit dem tatsächlich zur Verfügung stehenden Spielerpotential dasteht. Eine wirklich gute Idee, die vor allem denjenigen gefallen wird, die auch aktuell das tatsächliche Sportgeschehen verfolgen. Aber Hand aufs Herz: eigentlich ist das genauso wie die Team- und Spielerlizenzen fast zweitrangig! Viel wichtiger und entscheidender sind Grafik, Spielfluss, Spielgefühl und letztendlich auch Atmosphäre.
Hier dreht NBA 2K9 aber erst richtig auf. Optisch legt das Spiel eine Messlatte vor, an der bislang die Konkurrenz scheitert, angefangen bei den Spielermodellen, den Hallenbodeneffekten, über die Naheinstellungen bis hin zu den Zuschauerrängen hat man fast das Gefühl, ein Spiel im Fernsehen zu verfolgen, statt auf einer Videospielkonsole zu spielen. Die Bewegungen der einzelnen Spieler sind flüssig und realistisch, das Tempo des Spiels ist ebenfalls glaubwürdig gewählt. Die Steuerung ist fast schon selbsterklärend, nachdem man einen kurzen Blick auf die Tastaturbelegung geworfen hat, kann man direkt in die Action einsteigen, ohne verzweifelt auf den Knöpfen zu drücken in der Hoffnung, dass schon das richtige passieren wird. Bei einem Großteil der Steuerung kann man schon fast komplett auf die Knöpfe verzichten und viele Dinge im Spiel direkt mit den Sticks regeln, wie etwa die Korbwürfe oder aber direkte Manndeckung…
Was die KI der Gegenspieler betrifft: hier ist das Spiel schon recht knackig. Es stellt sich als gar nicht so einfach heraus, die gegnerische Defense zu überwinden, und umgekehrt erweist es sich als fast unmöglich, den gegnerischen Angriff zu stoppen. Nur selten ist es uns vergönnt, einen erfolgreichen Steal durchzuführen, aber: wir haben jederzeit die Möglichkeit, die Trefferchance unserer Spieler über eine Schiebleiste anzupassen, bis hin zu 100%-Würfen (da geht dann aber der Spaß bei flöten, wenn wirklich JEDER Wurf sitzt).
Die Spielmodi, die einem zugänglich sind, reichen von normalen Freundschaftsspielen über eine ganze Saison bis hin zu kleinen Minigames wie zum Beispiel einer Dunking-Meisterschaft. Nette Spielereien, aber eigentlich fast überflüssig. Wer nur mal eben zwischendurch spielt, der wählt das schnelle Freundschaftsspiel, wer längerfristig und kontinuierlich Spaß an Basketball hat, der spielt eine Saison durch!
NBA 2K9 ist vom Schwierigkeitsgrad her etwas für Leute, die sich in die Steuerung und das Gefühl für Taktik einarbeiten wollen. Wer auf den schnellen Arcade-Kick steht, muss schon ein wenig zurückstecken, denn der bekommt in der Regel eins auf die Mütze. Hat man aber erst einmal das Feeling für das Spiel raus, dann wird man von mal zu mal mehr Faszination für die realistische Umsetzung empfinden und sich immer häufiger auf den Court sehnen. Übrigens: wer gerne eine wirklich schnelle Einführung in das Spiel erhalten will, dem sei der auf der Spielehomepage hinterlegte Guidance-Film empfohlen. Hier wird innerhalb von wenigen Minuten die komplette Steuerung visualisiert und erklärt.
Im Multiplayer macht Mannschaftssport ja bekanntlich doppelt Spaß. Bei NBA 2K9 können im Offlinemodus vier Leute gleichzeitig an einer Partie teilnehmen, online sind es dann sogar zehn (also wirklich 2 komplette Teams gegeneinander). Spätestens da zeigt sich dann, was man selbst drauf hat, wenn die KI der gegnerischen Mannschaft eben nicht mehr künstlich ist, sondern sich ebenfalls „nur“ menschliches Können herüberbringen kann.
Wer auf realistische Sportspiele steht, der kommt an NBA 2K9 nicht vorbei, für Basketballfans ist das sowieso ein Muss!