Pain (Playstation 3)

Mit diesem Video hat das Videospiel PAIN nichts zu tun! Trotzdem haben beide gewisse Gemeinsamkeiten: es geht bei beiden um Schmerzen und beide sind sehr unterhaltsam! Ach ja, und bei beiden ist der Schmerz selbst zugefügt. Bei PAIN geschieht dieses aber unter Vorsatz und dem Willen zu zerstören!
Das Zielspiel ist recht schnell erklärt: ihr schießt eure Figur als lebende Kanonenkugel von einer Ballista ab und versucht, so viel Schaden wie nur irgend möglich zu verursachen, denn: je mehr Schaden ihr macht, umso mehr Punkte erhaltet ihr. Für jedes zerstörte Ziel gibt es einen Multiplikationsbonus, ebenso gibt es noch Haltungspunkte im Flug einzuheimsen. Ihr könnt Explosivmaterial im Flug auffangen und wegwerfen, und nach dem Augamereviewsall habt ihr nicht nur das Ragdoll-Verhalten auf eurer Seite, sondern könnt euch auch noch gezielt in andere Richtungen bewegen, solange eure Ouch-Anzeige gefüllt ist, um irgendwo anders noch größeren Schaden anzurichten.

Aufgemacht ist das alles in leichter Comicstil-Optik, klanglich passiert hier nicht viel, und auch sonst ist die Interaktion im Spiel recht eingeschränkt. Ursprünglich wurde PAIN als kleine Demonstration der Havok-Grafikengine programmiert, aber aus diesem Test ist weit mehr gewachsen, als man geplant hatte. Dass sich hinter PAIN insgesamt inhaltlich aber nicht viel mehr versteckt, merkt man recht schnell. Ballista spannen, zielen, schießen, zerstören. Kurz, einprägsam, und dann doch viel zu aufwendig in der Steuerung gestaltet, denn: was hier völlig simpel und selbsterklärend klingt, muss zunächst in einem langatmigen Tutorial erlernt werden, bevor ihr Zugriff auf andere Spielmodi erhaltet. Und selbst das Tutorial erweist sich stellenweise als recht knifflig. Die Bedienung des Katapultes erweist sich hierbei noch als simpel, denn durch Spannkraft, Abschusswinkel und Ausrichtung errechnet sich eine entsprechende Flugbahn, bei der tunlichst kein Hindernis im Weg sein sollte. In der Flugphase könnt ihr durch Driften noch ein wenig mehr Höhe erlangen oder einen kleinen Bogen fliegen, Haltungspunkte durch bestimmte Sprungvarianten wie Arschbombe, Spagat oder Superman-Style sammeln und Bomben einfangen.

Vom letztendlichen Einschlag an wird es dann kompliziert, denn mit eurer Bruchlandung muss der Flug noch lange nicht zu Ende sein. Ihr könnt euch über eine Ouch-Anzeige noch in Schmerzen winden und krümmen und somit noch ein paar Meter überbrücken, um euch beispielsweise durch ein heranfahrendes Auto neuen Schwung (und neues Ouch) zu holen. Schüttelt ihr wie geisteskrank den Sixaxis-Controller, wird aus dem Ouch ein Superouch, wodurch ihr noch bessere Kontrolle über eure Muskelzuckungen bekommt.

Als vollwertiges Spiel dürft ihr PAIN freilich nicht betrachten, denn dann wird ganz schnell klar, dass ohne Story, ohne großartiges Ziel, sogar ohne wirkliche Gegenspieler die Herausforderung einfach zu gering ist, um dauerhaft zu motivieren. Das Puzzle mit masochistischem Einschlag ist für zwischendurch mal ganz witzig, aber mehr als eine Download-Geschichte hätte aus PAIN nicht unbedingt werden sollen…