Rapala Fishing Frenzy (Playstation 3)

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass RAPALA FISHING FRENZY auch nur ansatzweise so viel Spaß machen könnte, wie es de facto tut! Ich muss gestehen, dass ich sehr skeptisch war (und in Bezug auf die Langzeitmotivation auch weiterhin bin), aber dieses Spiel macht einfach nur Spaß und ist von der Steuerung her so hyperaktiv, dass man komplett ohne Einweisung mehr oder weniger sofort versteht, was man tun muss… Lediglich der Knopf fürs Leine-Einholen musste nachgeschlagen werden, ansonsten kann das lustige Fischefangen aber auch schon losgehen.

Was soll man zu solch einem Spiel schreiben? Wir fangen einfach an: der Sound ist wenig spektakulär. Die Angelgeräusche mögen ja noch ganz nett und realistisch klingen, aber die Bootsmotoren sind doch etwas schwach auf der Brust. Vom Wetter bekommt man nicht viel zu hören, abgesehen vom leichten Regenplätschern. Keine Windböen, kein nichts. Umweltgeräusche? Ja, da haben wir ab und zu was fürs Ohr, aber da sich das Spiel über weite Strecken eh unter der Wasseroberfläche abspielt, ist das fast egal. Wasserplätschern? Wellengang? Nix da! Dafür gibt es einen Moderator, der uns mitteilt, was wir zu tun haben und was für tolle Combos wir doch gerade landen würden.

Grafik? Ja, hier sieht es etwas besser aus. Die Wasserspiegelungen sind schick anzuschauen, die Unterwasser-Sequenzen genauso wie auch Algen und dergleichen. Ein wenig mehr hätte ich mir von der Gestaltung der Angler sowie der Fische selbst erhofft. Auch die Tatsache, dass es quasi keinerlei Wellengang gibt und auch beim Herausziehen der Fische keine Wasserspritzer zu sehen sind und der Schuppenträger nicht aufs Boot tropft, ist ein wenig enttäuschend.

Was also macht den Reiz des Spiels aus, wenn Sound und Grafik eigentlich eher mittelmäßig sind? Ganz einfach: die Steuerung. Von der Spielidee her geht es um folgendes: entweder, ihr spielt einen freien Angelausflug, dann ist es quasi egal, was ihr tut, oder ihr spielt Herausforderungen bzw. Turniere. Eigentlich ist es egal, was für ein Modus gewählt wird, der Ablauf ist immer identisch: ihr fahrt mit dem Boot auf einen See hinaus, schaut im Sonar nach der Fischdichte, und wenn ihr an einer Stelle angekommen seid, wo ihr viele Fische zu fangen gedenkt, dann ab mit der Rute ins Wasser, ein wenig mit dem Köder wackeln und warten, bis einer zubeißt. Ist das gelungen, dann zieht ihr langsam die Leine ein, macht den Fisch müde, sorgt dafür, dass die Angelschnur nicht reißt, und zappelt ein wenig den Bewegungen des Fisches nach, damit er nicht abhauen kann. Und genau hierin liegt der Spaß! Ähnlich müssen sich auch Wii-Besitzer fühlen. Ein Großteil der Steuerung erfolgt über den SixAxxis-Controller. Intuitiv werft ihr die Angel aus, zieht an der Rute und folgt den Bewegungen des Fisches. Steht die Leine zu doll auf Spannung, dann startet ein Minispiel, bei dem Euch die Richtung, in der ihr die Steuerung bewegen müsst, per Grafik angezeigt wird. So seid ihr also richtig in Action, wenn ein Fisch gebissen hat, und zappelt minutenlang vor eurem Bildschirm herum (so wie auch der Fisch am Haken zappelt), bis einen von euch beiden die Kräfte verlassen. Ist der Fisch aus dem Wasser gezogen, könnt ihr einen Schnappschuss machen, den ihr später natürlich herumzeigen könnt.

Bei den Turnieren und Wettbewerben geht es darum, innerhalb einer bestimmten Zeit eine bestimmte Anzahl von speziellen Fischen zu angeln, die natürlich der vorgeschriebenen Mindestgröße entsprechen müssen (und hierzu sei gesagt: ihr erkennt am Gezappel, wie groß oder klein der Fisch in etwa ist…).

RAPALA FISHING FRENZY gibt euch zusätzlich noch die Möglichkeit, an eurem Equipment herumzuexperimentieren. Andere Angelrute, anderer Köder, etc. Das ist allerdings etwas, was man Kennern der Materie überlassen sollte.
Mehr gibt es eigentlich auch schon nicht mehr darüber zu berichten, ausser als Fazit nochmals zu betonen, dass ich niemals mit einem so lustigen, unterhaltsamen Spaß für zwischendurch gerechnet hätte, als ich den virtuellen Angelausflug gestartet habe…