Resistance 3 (Playstation 3)

Innovativ: statt einfach einen futuristischen Shooter zu veröffentlichen, baut das gesamte Szenario von RESISTANCE 3 auf einer alternativen Vergangenheit auf. Wir schreiben das Jahr 1957. Die Chimera-Aliens haben mehr oder weniger die Kontrolle über die Erde übernommen, die Menschheit ist so gut wie ausgerottet. Die wenigen, die überlebt haben, fristen ihr Dasein im Untergrund (ähnlich wie bei den Terminator-Filmen), und bauen von dort einen Widerstand auf, der sich aber nicht auf die Flagge geschrieben hat, die Invasoren zu vernichten, sondern vielmehr, zu überleben und nicht entdeckt zu werden.

Ihr schlüpft in die Haut von Joseph Capelli. Capelli hat dem Kampf eigentlich bereits den Rücken zugedreht und beschränkt sich, wie so viele andere auch, aufs Überleben. Der Schutz seiner Frau Susan und seines Sohns Jack ist ihm das Wichtigste, allerdings ist Jack krank und wird, sollte sich nicht bald etwas an ihrer Situation ändern, wohl nicht mehr allzu lange überleben. Capelli ist zudem noch ein tragischer Held: vor vier Jahren war er derjenige, der Nathan Hale erschoss, denjenigen, der im Kampf gegen die Chimera an forderster Front mit ihm zusammen gekämpft hatte. Dies war allerdings nur als Erlösung für Hale gedacht, der vom Chimera-Virus infiziert war, doch die Bevölkerung sah darin Heldenmord…

Die kleine Festung Haven wird von Chimera-Truppen durchstreift, und es kommt zum Kampf. Wenig später nähert sich ein Terraformer, der das gesamte Gebiet zu vernichten droht. Haven muss evakuiert werden. In diesem Chaos taucht Dr. Malikov auf, ein Wissenschaftler und ehemaliger bekannter von Capelli. Er erzählt, dass er wisse , wie man die Chimera besiegen kann, und dass er Capellis Hilfe hierfür benötigt. Nur durch Zureden von seiner Frau lässt sich Joseph widerwillig zur Mithilfe überreden, und in letzter Sekunde schaffen es seine Frau und sein Sohn aus der Gefahrenzone, während er und Malikov in entgegen gesetzter Richtung ihren Weg aufnehmen…

Soviel zur Story. Der Rest ist sicherlich spannend erzählt, aber wer schon den einen oder anderen Shooter gespielt hat, kann sich in etwa denken, was nun weiter passieren wird. Ach, da habe ich doch gleich noch ein Stichwort gegeben: natürlich ist RESISTANCE 3 erneute ein klassischer Ego-Shooter geworden, wie schon seine beiden hervorragenden Vorgänger. Die Steuerung funktioniert hervorragend, wer will, kann auch mit Move-Steuerung arbeiten, was ebenfalls ziemlich gut von der Hand geht, allerdings nicht an die Spitzenklasse einer Killzone 3-Steuerung heranreicht. Aber auch da hatte man letztendlich das Gefühl, dass der klassische Controller doch noch die bessere Alternative ist.

Grafisch spielt RESISTANCE 3 definitiv in der obersten Liga mit. Hier noch nach „was ist wo besser, was ist wo schlechter“ zu suchen, ist die Nadel im Heuhaufen. Auch ein 3D-Modus ist enthalten, der durchaus zu begeistern weiß. Erfreulich: RESISTANCE 3 macht es euch recht leicht, zu entscheiden, mit welchen Waffen ihr herumlauft, denn ihr müsst euch schlicht und ergreifend nicht entscheiden. Zudem besitzen die Waffen auch alle Zweitfunktionen, die durchaus nützlich sind, seien es nun auf Knopfdruck explodierende Kugeln oder aber eine automatische Zielfunktion, wenn die erste Kugel trifft. Wer es gewohnt ist, sich nach ein paar Treffern hinter einer Kiste oder um eine Ecke hinzukauern und auszuruhen, wird bei RESISTANCE 3 ganz schön dicke Backen machen. Eine automatische Regeneration eurer Spielfigur gibt es nicht. Stattdessen müsst ihr eure Wunden mittels Medikits verarzten, um nicht in das letzte verbliebene Gras zu beißen. Wir empfinden dies nach einer kurzen Umgewöhnungsphase als durchweg positiv, denn dadurch verkneift man sich das fast schon normale „ich geh erstmal los, gucken, was passiert“ und überlegt sich jeden Schritt erst zweimal, bevor man blindlings in eine Falle tappt.
Aber nicht nur das ist ein absolutes Pro-Argument, sondern auch die Tatsache, dass ihr den Storymodus sowohl offline als auch online zu zweit im Koop-Modus spielen könnt. Wem ein weiterer Spieler nicht ausreicht, der geht in den Multiplayer-Modus, wo die üblichen Match-Varianten auf einen warten sowie ein bereits von anderen Genre-Vertretern etabliertes Level-Up-System mit Belohnungen etc….

RESISTANCE 3 ist eine absolut gelungene Fortsetzung der Serie, sowohl technisch als auch in Bezug auf die Story. Hier gäbe es höchstens noch zu meckern, dass die Spielzeit mit insgesamt ca. 8 Stunden auf einer gängigen Länge ist, durchaus aber noch etwas mehr Zeit vertragen hätte… Wer die ersten Teile mochte, wird auch mit Teil 3 sehr schnell warm. Einer der Referenztitel für die Playstation 3, keine Frage, und auch, wer die beiden Vorgänger nicht kennt, kann hier bedenkenlos zugreifen, denn die Hintergrundstory wird hinreichend aufgeklärt.