Socom: Special Forces (Playstation 3)

SOCOM: SPECIAL FORCES ist der neueste Ableger aus der Socom-Reihe. Nach dem ausschließlich für Multiplayer angelegten Socom: Confrontation dürft ihr jetzt auch in einer spannenden Single-Player-Kampagne ins Gefecht, und zwar mit PlayStation Move-Unterstützung. Wie viel Spaß das Ganze macht, erfahrt ihr hier.

Beim letzten Socom haben die Leute, die es gerne mögen, wenn ihnen beim Spielen eine Geschichte erzählt wird, ganz schön dumm aus der Wäsche geguckt. Diesen Fehler wollen die Macher nicht wiederholen, und somit gibt es bei SPECIAL FORCES auch wieder einen vernünftigen Kampagnen-Modus, der es in sich hat. Als Mitglied einer Spezialeinheit steht ihr vor einer Mission, die es in sich hat. Im Südosten Asiens ist sprichwörtlich die Hölle los, denn nach einer Revolution versuchen Paramilitärs, die Macht an sich zu reißen. Doch die Herrschaft über das Land ist nicht alles, worum es den Kriegstreibern geht. Euch und dem euch unterstellten Team bleiben gerade einmal sechs Tage Zeit, um das Geheimnis zu lüften. Dabei dringt ihr nicht nur, wie in den üblichen Shootern, in Feindesgebiet vor und schießt auf alles, was sich bewegt, sondern auch die eine oder andere Schleichmission ist vorhanden.

Doch wie für die Serie absolut typisch und üblich, geht hier nichts ohne Taktik. Als Squadleader ist es also nicht nur eure Aufgabe, selbst bestmöglich zu agieren und zu schießen, sondern auch eure Teammitglieder zu delegieren und ihnen ggf. ein gutes Vorbild zu sein. Haben diese nämlich keinen aktuellen Befehl, machen sie genau das nach, was ihr auch tut. Ihr rennt ohne Deckung zu suchen querfeldein? So machen es auch eure Teammitglieder. Ihr schleicht von Punkt A nach Punkt B? Dito! Aber die Taktikanweisungen, die ihr ausgeben könnt, sind derart vielfältig von ihrem jeweiligen Nutzen, dass es in den seltensten Fällen zu einem Problem kommen sollte, wenn sich eure Leute im Imitier-Modus befinden.

Grafisch macht der Shooter jede Menge her. Gerade die Umgebung ist unglaublich gut gelungen, und wenn man auf die Details achtet, freut man sich über Kleinigkeiten, und seien es nur die Stoff-Strukturen.

Akustisch knallt es hier natürlich ohne Ende. Glaubwürdig klingen die Waffengeräusche, satt die Explosionen. Eure Teammitglieder kommentieren über Funk regelmäßig das Geschehen, und auch, wenn es hier häufig zu Wiederholungen kommt: das ist normal, wenn man mit knappen Befehlen im Funkkontakt steht. Da erzählt man nun einmal keine Geschichten im Sinne von „Hey, Leute, ratet mal, was auf der rechten Seite so alles passiert…“, sondern bleibt kurz und präzise.

Auch im Multiplayer-Bereich macht das Spiel eine gute Figur: mit bis zu 32 Spielern könnt ihr euch auf insgesamt 10 Karten in unterschiedlichen Spielvarianten gegeneinander antreten. Hier zeigt sich auch, dass man deutlich mehr Wert auf Taktik denn auf Action legt: habt ihr es hier als bunt zusammen gewürfelte Truppe gegen einen eingespielten Clan online zu tun, sehr ihr keinen Stich und könnt höchstens dafür sorgen, die Niederlage nicht vernichtend aussehen zu lassen. Einzelgänger kommen hier in der Regel nicht weit und entsprechend auch eher weniger auf ihre Kosten.

Als Taktik-Shooter für PS3-Besitzer ist SOCOM: SPECIAL FORCES derzeit eine sehr gute Wahl. Zwar schafft es die Geschichte nicht, eine ähnliche Dramaturgie wie Call Of Duty: Modern Warfare 2 zu erschaffen, dafür hat man da aber bei weitem nicht die Kontrolle über sein Team, sondern muss sich alleine durchkämpfen. Wer es lieber langsam und geplant angeht, ist hier bestens aufgehoben. Sucht ihr allerdings eher die knallharte Action, bei der ihr in Rambo-Manier auf die gegnerischen Reihen losstürmen könnt und euch einfach den Weg freischießt, dann solltet ihr eher die Finger von dem Titel lassen und nach einem Spiel suchen, was deutlich Action-lastiger ausgerichtet ist.