San Francisco wurde dem Erdboden gleich gemacht. Von einer Raumstation aus wurde ein Energiestrahl abgefeuert (ähnlich wie bei dem Blockbuster Independence Day), der die Erde zum Kochen gebracht hat. Eine kleine Streitmacht wird losgeschickt, um die Raumstation, die von einem fantatischen Russen und seiner Roboterarmee eingenommen wurde, zurückzuerobern. Mittendrin: ihr, als Sam Gideon, Agent der US-Regierung, und obendrein habt ihr eine Superwaffe dabei: einen Kampfanzug, der seinesgleichen sucht. Willkommen bei VANQUISH, dem neuen 3rd-Person-Shooterhit aus dem Hause Sega.
Science Fiction-Shooter gibt es zuhauf, und um sich in diesem Bereich von anderen abzusetzen, muss man sich schon etwas einfallen lassen. VANQUISH geht einen ziemlich rasanten Weg dabei. Der ARS-Kampfanzug ermöglicht es Gideon, sich unglaublich schnell über die Kampfschauplätze zu bewegen. Hierzu gleitet er auf den Knien umher, und durch gesteigerte Reflexe könnt ihr dann im Zeitlupenmodus gegnerische Einheiten fachgerecht zerlegen. Ebenfalls sind taktische Ausweichmanöver möglich, mit denen ihr Raketenbeschuss ausweicht. Aber der Anzug ist nicht nur schnell, sondern auch gut gepanzert und erlaubt euch auch effektive Nahkampfangriffe.
Nahkampf? Manches mal unerlässlich, vor allem, wenn es um die dicken Brocken geht, die zwischendurch immer mal wieder auftauchen und dann ggf. in einem kurzen Quicktime-Event besiegt werden wollen. In der Regel reicht euch aber das nicht sehr vielseitige, aber völlig ausreichende Waffenarsenal, das sich zudem noch verbessern lässt. Sturmgewehr, schweres Maschinengewehr, Scharfschützengewehr, ein Scheibenwerfer, Raketenwerfer, eine Strahlenkanone und einen Granatwerfer mit vorheriger Zielvorrichtung, das sind nicht die Kategorien, sondern darauf beschränkt sich eure Auswahl. Hierzu kommen noch EMP- oder Explosivgranaten. Ihr werdet schnell feststellen, dass es aber auch nicht notwendig ist, noch zig unterschiedliche Sturmgewehre zu haben, eins reicht völlig aus. Durch Upgrades könnt ihr für jede Waffe Durchschlagskraft und Magazingröße verbessern.
Die Story von VANQUISH ist zwar interessant erzählt, allerdings nicht unglaublich neu. Vor allem gibt es schon sehr früh deutliche Hinweise darauf, was einen im weiteren Spielverlauf noch erwartet. Und auch die Tatsache, dass sich der Protagonist in jeder freien Sekunde eine Zigarette anzündet, haben wir schon in anderen Videospielen als running gag gesehen, das ist also auch nichts Bahnbrechendes. Langweilig wird euch allerdings trotzdem nicht, denn nicht nur der Kampfanzug, sondern auch der Ablauf des Spiels legt ein enorm hohes Tempo vor und lässt euch eigentlich nur in den kurzen Videosequenzen, in denen die Story erzählt wird, Luft holen.
Von der technischen Seite her ist VANQUISH eine Wucht! Bei flüssigem Bildlauf ist ständig irgendein Explosionseffekt zu sehen, überall blinkt Metall auf, die Kugeln fliegen euch um die Ohren, oder aber es sprüht Funken, wenn ihr über den Boden rast. Hierbei ist übrigens auch ein sehr schöner Verwisch-Effekt eingesetzt worden. Der Sound der Raketeneinschläge hätte noch etwas deftiger ausfallen können, ansonsten macht aber auch der Klang richtig Spaß. Die deutsche Synchronisation spielt mit diversen Klischees, insgesamt ist aber auch hier alles stimmig.
Wer auf Action steht, wer hohes Tempo mag, wem es nicht genug knallen kann, der ist bei VANQUISH genau richtig. Hier spielt vor allem euer Reaktionsvermögen eine wichtige Rolle, hier ist gefragt, sich taktisch klug erst einmal den Rücken freizuhalten bzw. erst die lästigen Schmeißfliegen loszuwerden, bevor man sich um die eigentlichen Probleme kümmert. Der einzig betrübliche Punkt hierbei ist die relativ kurze Spieldauer, aber die Masse an Action, die einen in den ca. 8 Stunden Spielzeit erwartet, würde bei anderen Spielen auf die doppelte Zeit gestreckt werden, und da habe ich lieber diesen Intensivkurs, als mich durch lahme Level zu schießen, in denen nichts passiert… VANQUISH hat mich wirklich positiv überrascht, obwohl ich schon optimistisch gespannt war!