Danger: Part 01: Exit-US, kein Überleben geplant

Die erste (bzw. nullte Folge) von DANGER war viel versprechend. In sich abgeschlossene Handlung, völlig voneinander losgelöste Geschichten, tolle Sprecher und eine Tolle Klanguntermalung, dazu die mysteriöse Geschichte um einen dämonischen Wecker: das hat alles zusammen gepasst. Mit ‚Exit-US, kein Überleben geplant’ wird uns nun eine eher verstörende Zukunftsvision aufgebürdet, die von der Idee her schon sehr makaber ist.

Exit-US ist ein Unternehmen, das sich als Alternative zu Beerdigungsinstituten in der Zukunft verdient gemacht hat. Statt allerdings auf das Ableben der Kunden zu warten, wird diesen ein schneller, „historischer“ Tod offeriert: wer also aus Krankheitsgründen den baldigen Tod erwartet oder aus psychischen Gründen den Freitod sucht, kann sich beispielsweise zu irgendwelchen „todsicheren“ Naturkatastrophen mittels Zeitreise versetzen lassen, um dort abzuleben. Die Geschichte startet mit der Begleitung eines Mannes, der am 06.08.1945 in einem Café in Hiroshima auftaucht, kurz vor der Detonation der Hiroshima-Bombe.
Dieses dient allerdings nur dazu, dem Zuhörer die Arbeit von Exit-US vor Augen zu führen. Es wird noch ein zweites Beispiel gebracht, bei dem ein Mann in der roten Zone kurz vor einem Vulkanausbruch auftaucht.
Interessant wird es allerdings erst, als Ray Lovelock bei Exit-US auftaucht, der sich als ehemaliger MI6-Agent die Landung der aliierten Truppen in der Normandie ausgesucht hat. Wie er erfährt, ist an dem geplanten Sprungtag das allererste Mal die seltene Gelegenheit, zwei Zeitkorridore an einem Tag zu öffnen, und ein anderer Mann würde zum großen Feuer von London übersetzen.
Leider macht die Maschine einen Fehler, der Deutsche, der den Feuertod suchte, landet mitten unter amerikanischen Soldaten und wird dort innerhalb von wenigen Sekunden erschossen, doch Ray hat in London dank der Atemschutzmaske, die ihm als Soldat am D-Day als Ausrüstung mitgegeben werden sollte, weitaus bessere Überlebenschancen. Als nun auch die Sicherheitsmaßnahme, die von Exit-US getroffen wird, um das eventuelle Überleben der Kunden restlos auszuschließen, versagt und Ray dem Brandherd entkommen kann, reagiert die Firma, indem sie einen Tracer in der Zeit hinterherschicken, dessen einzige Aufgabe darin besteht, Ray zu töten.
Wie es aber kommen muss: Ray hat sich inzwischen verliebt und damit auch jegliches Interesse am plötzlichen Ableben verloren. Da der Tracer aus seiner Mission keinen Hehl macht, gelingt ihm zunächst die Flucht, doch er muss eine endgültige Lösung für dieses Problem finden, denn sonst wird er immer der Gejagte sein. Doch wie wird man einen Jäger los, der mit der weitaus besseren Technologie ausgestattet ist und der sonst kein anderes Lebensziel hat, als das Ziel zu eliminieren?

Andreas Masuth zaubert hier eine erschreckende Atmosphäre, die im ersten Moment ein wenig an die Serie „Zurück in die Vergangenheit“ bzw. die „Zurück in die Zukunft“-Filme erinnert. Zeitreisende, die keinen Einfluss auf den Lauf der Geschichte nehmen dürfen, die aber eigentlich auch nur in der Zeit reisen, um ein schnelles Ende zu finden. Dann passiert einmal eine riesige Panne, und schon ist alles in heller Aufruhr. Die Sprecher machen einen recht passablen Job, auch, wenn der Wechsel vom Todeswunsch hin zum absoluten Überlebenswillen stimmlich nicht ganz nachvollziehbar ist. Auch die Gefühlkälte des Tracers hätte man sicherlich noch etwas besser herausarbeiten können, aber alles in allem macht ‚Exit-US, kein Überleben geplant’ über die gesamte Spieldauer richtig Spaß. Wir sind gespannt, was sich Andreas Masuth noch so alles einfallen lässt, um uns zu unterhalten.