Die Alchimistin: 3: Die Katakomben von Wien

Das Hörspiel zu Kai Meyers DIE ALCHIMISTIN hat schon in den ersten zwei Teilen auf ganzer Linie überzeugen können. Die Geschichte um die Familie Institoris spitzte sich zum Ende der letzten Folge hin dramatisch zu. Statt nun direkt da den Faden wieder aufzugreifen, machen wir aber einen Zeitsprung.

Was die Produktion der Reihe betrifft, ist wohl schon genug des Lobs gesagt bzw. geschrieben worden. Nicht nur die Sprecher, die Geräuschemacher und die für die Reihe eigens komponierte Musik machen einen hervorragenden Eindruck, sondern auch das Coverartwork ist in sich schlüssig, verfolgt eine klare Linie und sieht obendrein noch blendend aus. Nicht überraschend, dass Kai Meyer selbst zu der Reihe in Bezug auf eine mögliche Fortsetzung sagt: „…selten hatte ich so große Lust dazu wie nach Auras geflüstertem „All die Sterne – ich glaube, sie reden gerade über uns.“. Wenn das mal kein Lob ist!

Sieben Jahre sind vergangen, Aura ist entsprechend 25 Jahre alt. Unlängst wurde ihre Mutter als unzurechnungsfähig befunden, und sie hat das gesamte Vermögen geerbt. Christoph sitzt im Gefängnis, wo sie ihn besucht. Da sie weiß, dass er an den Mädchenmorden, die ihm vorgeworfen wurden, keine Schuld hatte, wohl aber Friedrich umgebracht hat, hat sie ihn so lange im Gefängnis sitzen lassen. Nun aber ist sie der Ansicht, dass er genug gelitten hat, ausserdem benötigt sie seine Hilfe. Auch sie hat sich auf die Suche nach dem Gilgameschkraut und dem Stein der Weisen gemacht, ist aber nicht sehr weit vorangekommen. Gemeinsam täuschen sie seinen Tod vor, um ihn aus seiner Zelle zu befreien.

Aura plant weiterhin, Lysanders Hauptquartier zu stürmen. Hierzu begibt sie sich wieder einmal in die Katakomben von Wien, zusammen mit zwei Dutzend Söldnern. Als sie die große Halle stürmen, finden sie diese verlassen vor. Lediglich ein paar Bauklötze liegen in der Gegend verstreut herum. Sie finden ein kleines Mädchen, das sich als Tess vorstellt. Etwas tiefer in den Rämlichkeiten finden sie dann doch Lysander, doch er ist alt, gebrochen und dem Tode nahe. Er erklärt, dass Sylvette ihn verlassen hat, und das Tess das gemeinsame Kind der beiden sei. Sie nehmen Tess mit und überlassen Lysander dem Tod.

Wieder zu Hause lernt Christopher Gillians und Auras gemeinsames Kind Gian kennen. Christopher beschließt, erst einmal dort zu bleiben. Dieses verärgert natürlich Charlotte Institoris, die sich furchtbar darüber aufregt. Tess weiß, dass Christopher Charlottes Geliebten ermordet hat, und auch Gian scheint merkwürdige Visionen zu haben.

Zwischen den beiden Kindern gibt es eine Art Verbindung, die dafür sorgt, dass sie die Vergangenheit ihrer Vorfahren sehen können. Mithilfe dieser Gabe versuchen Aura und Christopher, dem Geheimnis von Lysander näher zu kommen. Schon bald stellt sich heraus, dass der Tote nicht Lysander war. Wie es aussieht, ist er im Besitz des Steins der Weisen und konnte mit Sylvette vor Auras Eindringen in seine Festung fliehen. Der alte Mann, den sie vorfanden, war Morgantus, der früher in Jungfrauenblut badete, um unsterblich zu werden.

Während Christopher und Aura nach Wien reisen, um Lysander und Sylvette zu suchen, bleiben Gian und Tess alleine zurück im Schloss, wo auch ihre Großmutter eingesperrt ist…