Die Alchimistin: 8: Der Alte vom Berge

‚Der Alte vom Berge’ beendet die Geschichte um DIE ALCHIMISTIN aus der Feder von Kai Meyer. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nehmen wir zur Kenntnis, dass ein tolles, spannendes Hörspiel sein Ende findet. Lachend, weil man nun weiß, wie alle Zusammenhänge sind, weinend, weil es nicht weiter geht. Aber vielleicht ist es auch gerade das, was eine gute Geschichte ausmacht: dass sie irgendwann vorbei ist.
Gillian und Karisma beobachten ein Motorboot, auf dem sich ein älterer Mann mit zwei Kindern befindet. Während Karisma sich sicher ist, dass es sich bei dem Mann um ihren Onkel Christobal handelt, meint Gillian, in den Kindern Gian und Tess erkannt zu haben. Er beschließt, die Festung zu infiltrieren, um seinen Sohn und Tess zu befreien, doch Karisma möchte lieber das Gespräch mit ihrem Onkel suchen. Noch in der Debatte, welches die richtige Rangehensweise ist, werden sie erneut von Assassinen angegriffen. Wieder können sie sich ihrer Haut erwehren, aber im Kampfgetümmel macht sich Karisma auf den Weg und trennt sich von Gillian.
Aura und Konstantin erreichen derweil die Festung und werden von Philippe in Empfang genommen. Wie sich herausstellt, ist er es, den die Leute mit dem Alten vom Berge meinen. Es handelt sich um den Titel des Ordensvorstehers. Doch nicht er ist es, der Aura zu sich gerufen hat, auch wenn ihm sehr daran gelegen ist, den Heiligen Gral und somit das Verbum Dimissum zu finden. Die Göttin Innana (bei der es sich aber nicht um eine Göttin handelt, sondern um die Unsterbliche, die vor mehreren tausend Jahren Gilgameschs Kraut gestohlen hat) sehnt sich nach einer Begleitung in die Ewigkeit, um mit ihr zusammen eine neue Welt zu erschaffen, da sie in der jetzigen bereits alles gesehen hat. Doch Gian und Tess haben leider schlechte Nachrichten für alle Interessierten. Nestor Institoris hat tatsächlich einst den Heiligen Gral in den Händen gehalten, doch er birgt nicht das Geheimnis seines Verstecks, sondern hat ihn eigenhändig zerstört, aus Angst vor dem tödlichen Wissen, das sich in der Gravur verbarg. Philippe weiß hiervon allerdings noch nichts und bedroht die Anwesenden, dass er sie töten würde, um an das Wissen zu gelangen. Gemeinsam mit Aura, den Kindern und zwei Wächtern macht er sich mit einem Boot auf den Weg, um das geheime Versteck zu erreichen. Doch Aura springt von Bord und reißt die beiden Wachen mit sich in den Tod. Wie sollen Gian und Tess jetzt noch entkommen?

Das Ende von ‚Der Alte vom Berge’ verschweigen wir euch nun, um nicht zu weit vorzugreifen, aber soviel sei verraten: es wird noch richtig spannend. Mit dem Schlusstakt von DIE ALCHIMISTIN gelingt den Machern nochmals eine Folge, die fast an die Spannung der ersten Staffel heranreicht. Zusammenfassend kann über diese Hörspielreihe im Nachhinein gesagt werden, dass es das Gesamtpaket ist, das hier voll und ganz stimmt. Von der über jeden Zweifel erhabenen Story von Kai Meyer über die einzelnen Sprecher bis hin zu Geräuschen, Musik, Gesamtproduktion, ja selbst die Covergestaltung und Verpackungsdesign passt hier einfach alles perfekt zusammen. Das Tüpfelchen auf dem sprichwörtlichen i wäre noch ein durchgängiges Bild auf der Digipack-Rückenseite gewesen, aber man kann nicht alles erwarten. Wer sich mit pseudo-historischen Romanen anfreunden kann, dabei aber auch eine Portion Märchen (oder neumodern formuliert Fantasy) gut verkraftet, der wird sich bei DIE ALCHIMISTIN rundum wohl fühlen. Das Gesamtkonzept der Serie, die in „nur“ acht teilen ihr Ende findet, ist überwältigend gut und befindet sich jenseits von dem üblichen Massenware-Serien.