John Sinclair: Der Anfang

Eine weitere Hörspielreihe, die wir euch ganz dringlich ans Herz legen wollen, ist JOHN SINCLAIR. Der Geisterjäger aus der Feder von Jason Dark ist auch in Hörspielform schon seit geraumer Zeit aktiv und hat einen gehörigen Fankreis um sich sammeln können. Das liegt sicherlich auch an den kinoreifen Soundeffekten, den professionellen Sprechern (eine ähnlich große Ansammlung an Hollywood-Synchronstimmen habe ich in noch keinem anderen Hörspiel erlebt, selbst die nur vor sich hin stöhnenden Zombies werden von Hochkarätern wie Dieter Nuhr gesprochen) und natürlich den gespenstischen, teilweise leicht humoristisch angehauchten Geschichten. Für alle, die sich für die Hintergrundgeschichte dieser Reihe interessieren, wurde extra, abseits der eigentlichen Serie, ein Hörspiel gemacht, dass die Anfänge von Geisterjäger JOHN SINCLAIR erzählt, schlicht ‚Der Anfang’ genannt.

In dem kleinen Ort Middlesbury verschwinden Körper aus der Leichenhalle, parallel geschehen seltsame Morde. Da sich die örtliche Polizei nicht mehr zu helfen weiß und der Hauptverdächtige steif und fest behauptet, dass seine unlängst verstorbene Tochter seine Frau getötet hätte, wird New Scotland Yard eingeschaltet. Hier gibt es einen Ermittler, dessen Fachgebiet im Übernatürlichen liegt (zu diesem Zeitpunkt noch genauer gesagt: in der Entmystifizierung vom angeblich Übernatürlichen): JOHN SINCLAIR.
Vor Ort trifft er auf die Reporterin Ann Baxter, die eine Enthüllungsstory über die Morde in Middlesbury schreiben will. Alle Indizien führen zu dem alten Schloss Manor Castle, das kurz zuvor von einem Wissenschaflter namens Ivan Orgow gekauft wurde, der sich mit der Erforschung des Okkulten beschäftigt hat, dafür aber von seiner Universität in Bukarest verspottet, in England sogar aus der Universität geworfen wurde, da er für seine Forschung regelmäßig Leichen zu sich schaffen ließ.
Orgow hat ein Mittel entwickelt, dass es ihm ermöglicht, die Kräfte des Mediums Lara zu verstärken. Die Totsprecherin ist dadurch in der Lage, andere Tote wiederzuerwecken Das bekommt noch vor Sinclair Ann Baxter zu spüren, als sie bei ihren Ermittlungen ins Schloss eindringt und dort von Orgows Diener Igor getötet wird. Von den Toten auferstanden und nun willenlose Sklavin von Orgow, tötet sie einen Bahnangestellten, der dadurch die Gleise nicht mehr schalten kann. Es kommt zu einem Zugunglück, das Polizei und auch New Scotland Yard ablenkt. Orgow kann Lara auf den Friedhof lotsen und dort eine Armee aus Untoten erwecken.
Auf seinem Weg zurück von der Unfallstelle trifft Sinclair auf die wandelnden Leichen, und nur die Bestätigung des örtlichen Constablers kann seinen Unglauben beseitigen. Er ruft beim Yard an und lässt das Militär als Verstärkung anrücken. Die Soldaten sind in der Lage, die Untoten zurückzuschlagen, und Sinclair macht sich auf die Verfolgungsjagd nach Orgow.
Dieser hat den Rückschlag durch das Militär beobachtet und will sich nun von seinem Schloss absetzen, wird dort aber von Sinclair gestellt. Es kommt zum großen Showdown. Der Geisterjäger erschießt Igor, wird dann aber von Lara zu Boden gesprochen. Mit ihrer Stimme, die ihn umbringen kann, redet sie solange auf ihn ein, bis die Dorfbewohner hinter ihr erscheinen und sie erschießen. Sinclair ist gerettet, aber bevor er Orgow überwältigen kann, bringt dieser sich durch eine Giftkapsel um.
JOHN SINCLAIRs Moral und Werte sind kräftig durcheinander gewirbelt worden. Schon bald soll er erfahren, warum Orgow ihn den ‚Sohn des Lichts’ genannt hat. Middlesbury ist jedenfalls gerettet und Sinclair weiß nun, dass das Übernatürliche tatsächlich existiert. Durch das Tonband von Anne Baxter erfährt er auch, wie sie zu einer Untoten geworden ist.

Die Reihe um JOHN SINCLAIR und sein Team ist inzwischen bei Folge 43 angelangt. Die Sonderfolgen ‚Der Anfang’ sowie ‚Der Pfähler’ (eine Dracula-ähnliche Geschichte) verraten, wie John Sinclair zum Sohn des Lichts wird und wie er zum Kampf gegen das Übernatürliche kommt, sind zum allgemeinen Verständnis daher extrem hilfreich, aber nichtsdestotrotz nicht zwingend erforderlich, um der Handlung der eigentlichen Serie folgen zu können. Diese ist von der ersten Folge an chronologisch aufgebaut und hat einen aufeinander aufbauenden Charakter, auch wenn man viele der Folgen auch losgelöst vom Rest hören kann. Beruhigend zu wissen: die Handlung spitzt sich auf ein Großereignis hin zu, welches bei Folge 26 (Das letzte Duell) dann eintrifft. Ab da geht die Handlung zwar auch chronologisch weiter und auch dort baut alles weiter aufeinander auf, aber zumindest hat man schon einmal ein ‚Etappenziel’ erreicht und bekommt nicht das Gefühl vermittelt, es würde ewig so weitergehen.