Perry Rhodan: 01: Der Sternenbastard

PERRY RHODAN gehört zusammen mit STAR TREK und von mir aus auch mit STAR WARS zum größten Serienkosmos der Science Fiction. Seit 1961 erscheinen die bunten Heftchen in kurzen Intervallen. Schwer also nach fast 50 Jahren den Einstieg zu finden.

Zugegeben, ich bin ein Trekkie und habe Rhodan nur vom Namen her wahrgenommen, weiß aber um die treue Fangemeinde. Daher hier vorweg ein kurzer, wirklich kleiner Überblick über das Rhodan-Universum. Am 19.06.1971 (haha, zwei Jahre zu spät) landet die Raumrakete „Stardust“ unter der Führung von Perry Rhodan auf dem Mond. Der Kontakt der Astronauten zur Erde bricht ab, allerdings entdecken sie ein riesiges Raumschiff der Arkoniden, einer menschenähnlichen Spezies mit weißen Haaren und roten Augen. Die Arkoniden sind den Menschen technologisch haushoch überlegen. Rhodan schafft es, die Erde, welche kurz vor dem Ausbruch eines dritten Weltkrieges steht, mit Hilfe der Arkoniden und deren Wissen zu vereinen. Die vereinte Welt wird zu Terra und Rhodan ihr Präsident. Auf ihrem Weg in die Galaxis und darüber hinaus trifft die Menschheit auf neue Lebensformen mit den dazugehörigen Freundschaften, Konflikten und Abenteuern, angeführt von ihrem heldenhaften Präsidenten Perry Rhodan. To boldly go where noone has gone before….

Die hier rezensierte „Sternenozean“-Reihe spielt um das Jahr 5000 n. Chr. und Perry Rhodan ist Dank eines Geschenkes von ES, einem aus purem Geist bestehenden Wesen, immer noch am Leben. Zellaktivatoren verhindern das Altern, wodurch Rhodan immer 38 Jahre alt bleiben wird. Doch um den ewigen Terraner geht es nicht, sondern um Kantiran…

Kantiran wächst auf dem Planeten Greif auf, einem Agrarplaneten des arkonidischen Kristallimperiums. Seine Eltern, einfache Prospektoren, sind vor langer Zeit ums Leben gekommen, sodass sich Pflegeeltern um ihn kümmern. (Warum muss ich dabei eigentlich immer an Luke Skywalker denken??) Kantiran ist ein Außenseiter, denn er ist nur ein halber Arkonide. Zur anderen Hälfte ist er Terraner. Mit seinen schwarzen Haaren fällt er aus der Reihe.
Kantiran durchlebt als Jugendlicher entscheidende Initiationsprozesse, bis eines Tages ein arkonidischer Kreuzer über der Farm seiner Pflegeeltern erscheint und ihm Ascari da Vivo entsteigt. Sie ist Mascantin, heißt Flottenadmirälin des Imperiums und eine hohe Adlige. In der feudalen Welt der Arkoniden steht allein Imperator Bostich I. über ihr. Sie überreicht Kantiran ein Andenken an seine Eltern, eine terranische Uhr, und nimmt ihn mit nach Arkon, wo er der Parageta beitritt, der Eliteakademie des Imperiums.

„Sternenbastard“ ist eine gelungene Einstiegsfolge in die Reihe und ermutigt zum Weiterhören, denn ähnlich wie bei GABRIEL BURNS ist „Sternenozean“ ein Gesamtkonzept mit Fortsetzungsfolgen. Der Charakter „Kantiran“ lädt dazu ein, sich mit ihm zu identifizieren und auch die professionelle Produktion und Aufmachung, die nichts mit den Bastei-Lübbe-Groschenheften gemein hat, weckt das Interesse. Bekannte Stimmen konnten für die Reihe gewonnen werden, etwa Volker Lechtenbrink als Terraner-Präsident Rhodan oder Manfred Lehmann – die deutsche Synchron-Stimme von Bruce Willis – als arkonidischer Geheimdienstmitarbeiter Shallowain. Ein Schmankerl ist obendrein der Soundtrack „Passing By“ von CAMOUFLAGE, der auf jeder Folge in voller Länge enthalten ist.
Prädikat empfehlenswert, nicht nur für SciFi- und alte Rhodan-Fans, sondern auch für unbefleckte Geister.