Perry Rhodan: 16: Der Todbringer

PERRY RHODAN gehört zusammen mit STAR TREK und STAR WARS zum größten Serienkosmos der Science Fiction. Seit 1961 erscheinen die bunten Heftchen in kurzen Intervallen. Schwer also, nach fast 50 Jahren den Einstieg zu finden. Wer an der vorliegenden Reihe „Sternenozean“ interessiert ist, sollte zuerst die Reviews zu den vorangegangenen Folgen lesen, da „Sternenozean“ eine Fortsetzungsreihe ist. Um nicht vollends den Verlauf zu verraten, empfehle ich im Zweifelsfall das Lesen abzubrechen.

Nach dem vorangegangenen Exkurs kehrt der Hörer mit „Der Todbringer“ wieder zum Perry-Erzählstrang zurück. Doch bereits am Anfang kommen Zweifel auf, ob man nicht eine Folge vergessen hätte, denn die erzählte Zeit wird – ungewöhnlich für die Serie – stark gerafft. Nachdem die Helden es zusammen mit den Motana geschafft hatten, das Schiff der Kybb zu steuern, suchten sie den Heimatplaneten von Rorkhete auf. Dort stießen sie auf einen alten bionischen Kreuzer der ehemals und jetzt wieder raumfahrenden Motana und übernahmen ihn. An dieser Stelle setzt die Handlung ein.

Durch die immer stärker werdende Hyperimpedanz wird die konventionelle Raumfahrt fast unmöglich. Allein der uralte Gesang der Motana kann dagegen antrotzen, weswegen die Kybb in ihrer Verzweiflung auch versuchen, das scheinbar unterentwickelte Volk dazu zu zwingen, ihnen bei diesem Problem zu helfen. Der Kreuzer „Schwert“ nimmt unter Zephydas Kommando Kurs auf Baikal Kane, wo Perry und Atlan ihren Weggefährten Loto Keraethe aus dem Eis ihrer einstigen Absturzstelle befreien wollen. Ist diese Mission aufgrund der Anwesenheit der Kybb schon schwierig genug, müssen sie sich noch einem weiteren Problem stellen. Zur Bedienung der Waffen des Kreuzers wird ein Schütze, ein Todbringer benötigt. Dieser ist zwar an Bord, jedoch möchte dieser sich nicht offenbaren. Zum einen, weil er seinen Tötungsdrang unter Kontrolle halten möchte, zum anderen weil er befürchtet, die anderen Motana würden sich dann von ihm und seinen Taten distanzieren. Was wird also überwiegen: die prinzipielle Moral oder das situative Bedürfnis? Eine klassische Dilemma-Geschichte.

Folge 16 bringt Schwung in das Geschehen und widmet sich endlich der (nicht immer richtigen) Vorstellung, Sciencefiction spiele sich im Weltraum ab und nicht in irgendwelchen Wäldern. Die professionelle Umsetzung hier erneut groß zu loben, wäre Zeilenhascherei. Trotz einiger narrativer Mängel bleibt „Sternenozean“ ein High-End-Produkt.