Planet Eden: Teil 1

Mit PLANET EDEN setzt der Maritim Verlag ein unterhaltsames und spannendes Sciencefiction-Skript von Andreas Masuth um, das mit der menschlichen Angst vor der Apokalypse spielt. Doch eine göttliche oder außerirdische Intervention wird hier nicht benötigt – für den Untergang der Welt sind die Menschen selbst verantwortlich.

Aus dem Garten Eden wurde der Mensch aufgrund seiner eigenen Schuld vertrieben, weil er gegen das Verbot verstoßen hat, vom Baum der Erkenntnis zu essen, was letztendlich dazu geführt hat, dass der Mensch zwischen Gut und Böse unterscheiden kann und somit der Tod Einzug in die Welt gefunden hat. Jedoch ist die Verbannung aus dem Paradies nicht nur eine Strafe, sondern eine Vorsichtsmaßnahme: denn im Garten steht ein zweiter Baum, der des ewigen Lebens, und esse der Mensch hiervon, würde er nahezu göttlich werden. Und was man von Menschen zu halten hat, die sich Göttliches anmaßen, ist allen klar: Nichts! Oftmals stehen sie für Tod und Zerstörung. So bleibt dem Menschen nichts anderes übrig, als auf das Ende der Welt zu warten, um wieder nach Eden zurückzukehren. Und wer nicht warten kann, der führt dieses Ende kurzerhand selbst herbei; mit fatalen Konsequenzen.

Nach vier Jahren im All kehrt die Besatzung der „Kopernikus“ vom Mars zurück, wo sie Atmosphärenwandler aufgestellt hat, um die baldige Kolonialisierung des roten Planeten vorzubereiten. Auf ihren ersten Kaffee nach langem Tiefschlaf freuen sich Kapitän Ragnar Kaurismäki, Exobiologe Tudor, Meteorologe Utagawa, Kommunikationsoffizierin Justine und Pilot Normen. Doch irgendetwas scheint nicht zu stimmen: Weder die Erdbasis in Odessa noch die Orbiterstation „Lunaris“ antworten auf die Funksprüche der Crew.

Angekommen zeigt sich der blaue Planet wolkenlos und die Station ohne Besatzung. Was ist hier passiert? Die ersten Bemühungen der Crew fokussieren sich auf die Wiederinbetriebnahme der „Lunaris“. Dazu muss die Energie für den derzeit tiefgefrorenen Trabanten wiederhergestellt werden und sein Kurs, der ihn noch Richtung Erde und somit zum Verglühen bringen würde, korrigiert werden. Hierfür wird ein riskantes Manöver der „Kopernikus“ notwendig sein!

Weiterhin erreicht Ragnar, Todor, Justine, Utagawa und Normen eine bestürzende und Sicherheit bringende Nachricht: Die Menschen selbst sind für das Chaos verantwortlich. Wissenschaftler haben das künstliche Polymer „Silikon Sun“ erschaffen, das in die Atmosphäre gepumpt das Ozonloch verschließen kann, allerdings haben gewinnorientierte Geschäftsleute beizeiten nicht damit aufgehört. So kam es zu elektromagnetischen Entladungen, die in einem mehrtägigen Gewittersturm mit Milliarden Blitzen fast die gesamte Bevölkerung eliminierte. Kann Amanda die Fragen beantworten; jenes Mädchen, was im hydroponischen Garten der „Solaris“ die Katastrophe überlebt hat?

Der erste Teil von PLANET EDEN ist ein wahrer Volltreffer. Die Pilotfolge stellt die schreckliche Ausgangslage des Hörspiels vor und entlässt den Hörer mit der Aufgabe, zusammen mit der Crew zu leiden, zu fragen, zu forschen und zu handeln. Und sich auf die nächste Folge zu freuen. Neben allen Lob zwei Kritikpunkte: Trotz guter Illustration entspricht das unterirdische Design nicht dem eines Qualitätsproduktes. Das mag MP3-Hörer und illegale Runterlader nicht interessieren, aber mich! Zweitens hat man anfänglich Schwierigkeiten, die einzelnen Sprecher auseinander zu halten, haben mehrere doch eine ähnliche Stimme. Herausragendes Licht ist jedoch Norbert Gastell als Ragnar Kaurismäki, der auch Trevor Ochmonek (ALF) und Homer Simpson seine Stimme leiht.