Faith van Helsing: 33: Blutdurst

Mit FAITH VAN HELSING stellen wir euch eine weitere Hörspielserie vor, die bereits seit geraumer Zeit auf dem Markt ist. Das Label „Russel & Brandon Company“ hat die stark von Buffy inspirierte Vampirjäger-Serie bereits bis in die dreißiger Folgen vorangetrieben. Entsprechend schwierig könnte es werden, der Erzählung bis ins kleinste Detail zu folgen, nichtsdestotrotz geben wir uns die größte Mühe, auch die vorherigen Folgen noch zur Besprechung zu ergattern. Glücklicher Weise ist Folge 33 die erste der Serie, die die fortlaufenden Geschichten ein wenig aufbrechen soll und mehr oder weniger in sich geschlossene Kapitel erzählen soll. Im Prinzip funktioniert das auch als Quereinsteiger ganz gut, aber gerade bei den unterschiedlichen Figuren, die hier auftauchen, merkt man allzu deutlich, dass sich eine ganz andere Geschichte ergeben würde, wenn man bereits eine Beziehung zu den einzelnen Charakteren aufgebaut hätte.
Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es in „Blutdurst“ um Vampire und ihre Neigungen. Das ist nicht weiter überraschend bei einer Serie um eine Vampirjägerin, die ganz nebenbei erwähnt letzte lebende Nachfahrin vom berühmten Vampirjäger van Helsing ist. Doch diesmal ist alles anders, denn Faith selbst verspürt diesen Durst. Ganz genau kann sie sich nicht daran entsinnen, wie es soweit kommen konnte, doch die Selbsterkenntnis trifft sie wie ein Schlag ins Gesicht: sie verwandelt sich gerade in genau die Art Monster, die sie seit Jahren selbst gejagt hat…
Delia Richers, Faiths Freundin, hat leider identische Beobachtungen bei ihrem Freund Vincent Masters gemacht, und in ihrer Panik rennt sie zu Faith. Doch die hat genug eigene Probleme, ihren Durst unter Kontrolle zu bringen, und so gerät die Rettungsmission zu einem Tanz auf Messers Schneide.
Mit einem krachenden, überraschenden Finale endet ‚Blutdurst‘, eine insgesamt sehr actionreich produzierte Hörspielfolge, die mit satten Effekten, einer grandiosen Hintergrundmusik und einer großen Riege guter Sprecher punkten kann. Dass die Story an sich ein wenig oberflächlich ist und mit einer Unzahl von Klischees spielt, sei hier mal verziehen, schließlich müssen diese Klischees ja auch irgendwo ihren Nährboden finden, oder? Dass die Vampire in ihrem Durst auch eine gesteigerte Liebeslust fühlen, trägt zudem dazu bei, dass sich FAITH VAN HELSING ganz klar wie ein Erwachsenenhörspiel anhört, und nicht etwa eine Serie für pubertierende Teenager, wie man die Zielgruppe von Buffy vielleicht bezeichnen könnte.
Achso, warum die ganze Zeit Vergleiche mit Buffy gezogen werden, ist relativ einfach: zum Thema „Vampirjägerin“ war es ein Einfaches, sich nahezu den kompletten Sprechercast aus der erfolgreichen Fernsehserie zu schnappen und damit ein Hörspiel zu produzieren, das die Fans ebenjener Fernsehserie ansprechen sollte. Der Plan scheint, betrachtet man die hohe Anzahl an verfügbaren Folgen, aufgegangen zu sein.