Chinese zum Mitnehmen

Komödien, die in Buenos Aires spielen, gibt es meines Wissens nach nicht allzu viele. Dass eine der Hauptpersonen obendrein aus China stammt, erscheint noch kurioser. Das irrwitzigste an der Geschichte ist aber, dass die Story von CHINESE ZUM MITNEHMEN auf einer wahren Begebenheit beruht (wenn auch nur recht weit entfernt).
Roberto (Ricardo Darín) ist Besitzer eines Eisenwarenladens. Er führt ein übersichtliches, klar strukturiertes Leben ohne große Überraschungen und nach einem festen Zeitplan. Sein Tagesablauf ist stets der gleiche, und auch ansonsten lässt er nicht viele andere Leute an seinem Leben teilhaben.
Das ändert sich aber schlagartig, als er auf Jun (Ignacio Huang) trifft. Der Chinese ist auf der Suche nach seinem einzigen Verwandten, einem entfernten Onkel, der in Buenos Aires wohnt. Er selbst spricht kein Spanisch, wurde bei seiner Ankunft ausgeraubt und ist entsprechend hilflos und verzweifelt. Roberto, der ein absolut gutes Herz hat, nimmt den Chinesen erst einmal bei sich auf, und nimmt damit auch in Kauf, dass sein eigenes Leben völlig aus den Fugen gerät.
Und warum ist Jun nun in Buenos Aires? An dem Tag, wo er seiner Angebeteten romantisch in einem Ruderboot auf einem See einen Heiratsantrag machen möchte, stürzt eine Kuh (!!!) vom Himmel und erschlägt sie.
Das Schicksal hat aber noch weitere merkwürdige Fügungen parat: Roberto, der die feste Überzeugung vertritt, dass das Leben absurd ist, sammelt (wie sein Vater vor ihm auch) absurde und skurrile Nachrichten aus aller Welt, und in seiner Sammlung befindet sich unter anderem eine Meldung von einer aus dem Himmel stürzenden Kuh, die ein Boot versenkt…
CHINESE ZUM MITNEHMEN ist nicht permanent witzig. Insgesamt wird hier teilweise eine recht dramatische Geschichte erzählt, die einen bewegen könnte, wenn man sich nur etwas besser hineinversetzen könnte. Doch immer wieder versucht der Film, gezielt witzig zu sein, was häufig wunderbar funktioniert, manchmal aber auch ein wenig übertrieben wirkt und entsprechend genau das Gegenteil dessen erzielt, was man eigentlich erreichen wollte.
Leider zeigt der Trailer nahezu alle Highlights des Streifens, die sind recht gut über die gesamte Länge verteilt, aber man erwartet einfach ein wenig mehr, als einem geliefert wird. Entsprechend ist der Untertitel des Films absolut treffend: eine süß-saure Komödie. Sicherlich definitiv unterhaltsam, aber leider nicht der Knaller, den man sich möglicherweise erhofft hat.