Dorian Hunter: 18: Kane

Geschafft, nach einem 8-teiligen Exkurs im Sinne von „Was bisher geschah“, können wir nun völlig entspannt in ein neues Zeitalter DORIAN HUNTER einsteigen. Ein Zeitalter, in dem der Dämonenkiller seinen Rachefeldzug eigentlich hinter sich haben sollte, denn: Asmodi ist tot. Mit einem absolut genialen Schachzug ist es Hunter gelungen, Asmodi dazu zu bringen, sich quasi selbst umzubringen. Das hat natürlich ein Machtvakuum in der Hölle verursacht, und dieser vakante Posten als Oberhaupt der schwarzen Familie will schnellstmöglich wieder besetzt werden. Kein Wunder also, dass sich sämtliche potentiellen Kandidaten bestmöglich positionieren wollen. Und genau darin liegt das Problem, denn Hunter hat sich in der Vergangenheit nicht nur mit Asmodi angelegt…
Hunter hat seine Mission erfüllt. In Selbstmitleid und Alkohol ertrinkend, ist er derzeit nicht gerade der beste Ansprechpartner, wenn es um kleinere Probleme geht. Entsprechend empfindet er es auch eher als störend, als Mrs. Pickford ihn darauf aufmerksam macht, dass Philip verschwunden sei.
Auch der restliche Secret Service, der in Dorian Hunters Team gearbeitet hat, ist in unterschiedlichsten Missionen unterwegs… Und dann taucht plötzlich ein Mann mit einer Bombe im Hauptquartier auf…

Scheinbar zusammenhanglos werden hier mehrere Situationen geschildert, die schwelend immer bedrohlicher wirken und beim Zuhörer ein absolutes Unbehagen auslösen. Dass mit Philips neuem Freund etwas nicht in Ordnung zu sein scheint, vermutet man schon relativ früh, doch worauf das alles hinauslaufen soll, ist zunächst erst einmal völlig unklar und wird auch erst in letzter Sekunde aufgeklärt.
Alles in allem ist ‚Kane‘ eine unglaublich atmosphärische Folge, die bis zur letzten Sekunde spannend bleibt, weil man eigentlich darauf wartet, dass etwas Schreckliches passieren wird. Actionreich ist das alles leider nicht so, und eventuell liegt auch genau darin das Problem, dass man von den letzten Folgen der Serie einfach zu sehr verwöhnt ist. Dafür hat ‚Kane‘ seine Stärken ganz klar im Aufbau der Spannung, und die Auflösung am Schluss lässt einiges für zukünftige Folgen erwarten.
Mit ‚Kane‘ wird ein neuer Zyklus eröffnet, aber man darf keine allzu großen Erwartungen hegen: wenn man sich diesen Zyklus als Raum vorstellt, vor dessen verschlossener Tür wir stehen, dann hört diese Folge etwa da auf, wo man die Türklinke ganz nach unten gedrückt hat und kurz davor ist, langsam die Tür aufzuziehen…